Mittwoch, 31. Dezember 2008

Trainspotting Schienenbus

Aus Anlass des Silvesterlaufs in Lägerdorf fuhr heute zwischen Itzehoe und Lägerdorf mehrfach ein historischer Schienenbus des Typs VT 3.08 hin und her. Da ich mit diesen Dingern vor 30 Jahren öfters zur Schule gefahren bin, wollte ich unbedingt mal einen von ihnen fotografieren.

Also habe ich mir den Termin vorgemerkt und bin zur vorletzten Abfahrt um 14:30 nach Lägerdorf gefahren. Am ehemaligen Bahnhof stand dort tatsächlich der Schienenbus und wartete mit seinem brummenden 150-PS-Motor auf Fahrgäste:


Um den Schienenbus auch in Bewegung zu fotografieren, bin ich 10 Minuten vor seiner Abfahrt ein paar Kilometer weiter gefahren, zu einem unbeschrankten Bahnübergang in der Nähe von Dägeling.

Dort habe ich einen waschechten Trainspotter getroffen, ausgerüstet mit Warnweste*), Stativ und mehreren Kameras. Da der Zug eine halbe Stunde Verspätung hatte, kamen wir ins Gespräch und ich erfuhr einiges über sein Hobby. Etwa dass er kürzlich wegen eines sehr seltenen Zuges bis nach Frankfurt gefahren ist, und dann sogar einen noch selteneren fotografieren konnte, dass für den Trainspotter die Farbe des Zuges eine wichtige Rolle spielt (am liebsten rot), dass manche Züge sogar unter eine Art Denkmalschutz gestellt werden und dann nicht mehr umlackiert werden dürfen und dass sich auch Trainspotter im Internet organisieren, etwa auf www.drehscheibe-online.de.

Schließlich kam der Schienenbus angebrummelt und ich bekam mein Bild in den Kasten:


Ursprünglich wollte ich mit 1/100 Sekunde fotografieren, weil ich davon ausging, dass der Zug an dieser Stelle eine Geschwindigkeit von ca. 80 km/h haben würde. Ich stand nicht ganz im rechten Winkel zum Gleis, der Zug würde in dieser Zeit etwa 10 bis 20 cm zurücklegen, was für eine leichte Bewegungsunschärfe genau richtig sein würde.

Mein fachkundiger Mitstreiter meinte allerdings, der Zug würde hier höchsten 30 bis 40 km/h schnell sein, und so stieg ich auf 1/30 Sekunde um. Das war gleichzeitig auch die langsamste Zeit, bei der ich mir sicher war, auf gar keinen Fall zu verwackeln. Immerhin gab's nur diese eine Chance.

Zum Abschluss noch einmal das "Gesicht" des Schienenbusses:


Sieht doch sympathisch aus der Kleine, findet ihr nicht auch? So ähnlich wie ein Londoner Taxi - und klingt auch so.

*) Der Wikipedia-Eintrag über Trainspotting erklärt, warum manche Trainspotter eine Warnweste anziehen. Damit signalisieren sie dem Lokführer, dass sie, am Rande der Gleise stehend, keine Selbstmordabsichten haben, sondern nur den vorbei fahrenden Zug fotografieren wollen. Wieder was dazugelernt!

Ach so, und euch allen wünsche ich einen guten Rutsch und ein interessantes Jahr 2009!

Montag, 29. Dezember 2008

Lindaunisbrücke

Zwischen Eckernförde und Süderbrarup, nahe des kleines Ortes Lindaunis, überquert man über eine etwas kuriose Brücke die Schlei:


Ungewöhnlich ist dabei weniger, dass es sich um eine Klappbrücke handelt, die einmal pro Stunde für durchfahrende Schiffe geöffnet und für den normalen Straßenverkehr gesperrt wird.

So etwas findet man im Norden ja öfters.

Seltsam ist vielmehr, dass sich Autos, Radfahrer und Züge - immerhin handelt es sich um die Strecke Kiel-Flensburg - die einzige vorhandene Fahrbahn teilen müssen:


Will man mit dem Auto über die Brücke, geht es also direkt auf die Schienen, und man muss am Ende gut aufpassen, dass man nicht geradeaus weiterfährt und nach einer längeren, etwas holprigen Fahrt mit dem PKW im Kieler Hauptbahnhof landet.

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Sonntag, 28. Dezember 2008

Emma im Licht

Am Heiligabend legt sich doch glatt der Hund mitten ins nachmittägliche Streiflicht, direkt vor mein Arbeitszimmer:


Welch eine Gelegenheit!

Die Kamera war nicht weit, und so konnte ich schnell ein paar Aufnahmen machen, bevor es der Dame zu viel wurde. Am besten gefällt mir diese Profilaufnahme des hundelichen Charakterkopfes:


Da ich auf den Einsatz der Belichtungsautomatiken meist verzichte und Blende und Verschlusszeit statt dessen manuell einstelle, waren die Ergebnisse (nach der Korrektur der leichten Überbelichtung des ersten Bildes) konsistent und alle Aufnahmen brauchbar. Die Automatik hätte das Bild in dieser Lichtsituation vermutlich stark überbelichtet und dafür zudem eine so lange Verschlusszeit gewählt, dass die Aufnahme auch noch verwackelt wäre.

Samstag, 27. Dezember 2008

Eis an der Elbe

Vom ersten auf den zweiten Weihnachtstag hatten wir eine sternklare Nacht mit Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt. Das reichte aus, um Raureif wachsen zu lassen und die Pfützen mit einer knapp 1 cm dicken Eisschicht zu versehen.


Erstaunlicherweise hat die kalte Nacht auch der Elbe etwas Eis gebracht. Diese Aufnahme entstand gegen Mittag bei Kollmar (etwa hier), bei klarem Himmel und schönsten Sonnenschein.

Dienstag, 23. Dezember 2008

Itzequelle

Am nordwestlichen Stadtrand von Itzehoe befindet sich die Itzequelle.

Bisher dachte ich immer, die Quelle liegt auf privatem Grund, dem ist aber offenbar nicht so. Es gibt nämlich einen Verein namens Förderverein Itzequelle Naturerlebnisraum Itzehoe e.V., der das mehrere Hektar große Quellgebiet der Itze für Schulklassen, Spaziergänger und andere interessierte Personen zugänglich gemacht hat.

Betritt man das Gelände, steht man auf einer großen naturbelassenen Wiese am Hang, mit diversen knorrigen, teils umgeknickten Bäumen:


Auf einem Trampelpfad von vielleicht einem Kilometer Länge kann man das Gelände umrunden. Dabei kommt man an einem Bach mit einer kleinen Brücke, zwei Teichen mit einer Holzplattform und verschiedenen Biotopen aus Holz- oder Steinhaufen vorbei.

Einer der beiden Eingänge befindet sich an der B77, der andere am südöstlichen Ende, Richtung Pünstorfer Wald.

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Sonntag, 14. Dezember 2008

Kreidefelsen auf Rügen

Seit der Schulzeit haben mich die Bilder Caspar David Friedrichs fasziniert. Allen voran sein berühmtes "Kreidefelsen auf Rügen":


Der lange gehegte Wunsch, diese Felsen einmal aus der Nähe zu sehen, ist während unseres Ostsee-Urlaubs im Oktober in Erfüllung gegangen.

Anders als die meisten Besucher sind wir nicht zum Touristenparkplatz am Königsstuhl gefahren, sondern haben die Felsenküste auf eigene Faust erkundet. Dazu sind wir, von Binz kommend, gleich hinter Sassnitz rechts abgebogen und über fürchterliches Kopfsteinpflaster einige Kilometer durch den Wald zum Gasthaus "Waldhalle" gefahren.

Auch wenn die Wissower Klinken, die einmal an dieser Stelle zu finden waren, 2005 abgebrochen sind, hat man von hier oben immer noch einen spektakulären Ausblick über die Kreideküste:


Die Wanderung führt zunächst am oberen Rand der Steilküste entlang, wo man immer wieder fantastische Ausblicke auf die Kreidefelsen und das Meer hat:



Nach einiger Zeit geht es etwas tiefer in den Wald hinein bis man nach etwa 2 Kilometern zum "Kieler Ufer" kommt. Dort fließen Brisnitzer und Kieler Bach zusammen und münden in einem kleinen Wasserfall in die Ostsee. Über eine abenteuerliche hölzerne Treppenkonstruktionen mit mehreren Aufs und Abs gelangt man hinunter zur Ostsee und kann sich die Felsen von unten ansehen:



Von hier aus sind es noch etwa 3 Kilometer bis zum Königsstuhl. Wir waren allerdings der Meinung, genug gesehen zu haben (und uns die Touristenmassen ersparen zu wollen) und haben uns an dieser Stelle auf den Rückweg gemacht.

Die Fotos sind zwischen N 54°32.179' E 013°40.674' und N 54°33.171' E 013°40.601' entstanden. Beachtet bitte auch die Artikel Nebel am Kanal und Caspar David Friedrich.

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Samstag, 13. Dezember 2008

Skat G.M.B.H

Alle zwei Wochen spiele ich mit drei Freunden Skat:


Böse Zungen behaupten, das Skatspiel wäre nur vorgeschoben, um zu futtern, zu trinken, allerlei Unsinn zu reden oder rumzukaspern (zum Beispiel die Madonna-Episode des Ulkbärs anzuschauen):


Das ist natürlich komplett falsch, wie die hier gezeigten Bilder beweisen. Skat ist ein ernstes Spiel, und Albereien haben dabei keinen Platz.


PS. Seltsamerweise entsprechen die Initialen der Beteiligten tatsächlich dem Kürzel der bekannten Kapitalgesellschaft. Auf den Bildern sind allerdings nur M., B. und H. zu sehen, G. fotografiert gerade mit der Panasonic G1 auf ISO 800.

Sonntag, 7. Dezember 2008

Zauberfee

Diese junge Dame gab's zum Nikolaus:


Nicht für mich, versteht sich. Aber ich fand die Kleine so nett, dass ich sie vor dem Tatort noch schnell für ein improvisiertes Model-Shooting engagiert habe.

Dafür ist gar kein großer Aufwand nötig. Einfach eine kleine Hohlkehle und einen Reflektor aus ein paar DIN A4 Blättern basteln und mit einer Softbox beleuchten, fertig. Die Vignette habe ich in Lightroom hinzugefügt.

Nach dem Tatort habe ich mich gefragt, wie es eigentlich um die Makrofähigkeiten der G1 bestellt ist. Das mitgelieferte 14-45er ist ja nicht wirklich als Makroobjektiv zu bezeichnen, die minimale Fokussierentfernung beträgt bei allen Brennweiten ca. 30 cm.

Also habe ich das Setup noch einmal aufgebaut und bin bei der längsten Brennweite so nah ran gegangen wie eben möglich:


Das entspricht ungefähr einem Ausschnitt von 11 mal 8 Zentimetern. Angesichts der Sensorgröße der G1 also einem Abbildungsverhältnis von vielleicht 5:1 - was ausser den Marketingfritzen der Objektivhersteller niemand ernsthaft als "Makro" bezeichnen würde.

Braucht man die Aufnahmen allerdings nur in Web-Auflösung, sieht die Sache anders aus. Wir haben bei der G1 ja 12 Millionen Pixel (4000 mal 3000) zur Verfügung, und ein 640 mal 480 Pixel Ausschnitt des Gesichts ist da schon sehr detailliert:


Nun sehen wir einem Ausschnitt von etwa 1,5 mal 1 Zentimeter, das entspricht einem Abbildungsverhältnis von besser als 1:1. Da wird jedes echte Makro blass!

Ein Wunder?

Nee, das geht nur, solange wir keine höheren Auflösungen brauchen. Wer von diesem Bild ein Poster benötigt oder in DIN A4 ausdrucken will, ist natürlich verloren. Wer dagegen nur online publiziert, kann sich das Geld für ein Makro sparen.

Das Setup des Makro-Versuchs sah übrigens so aus:


Links unten müsst ihr euch die G1 vorstellen, rechts die Softbox. Das Setup des Hauptbildes war ähnlich, allerdings mit der Lichtquelle auf der linken Seite.

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