Sonntag, 30. August 2009

Alsen Itzehoe

Obwohl nicht mehr viele Gebäude stehen, zieht das Alsen-Gelände im Süden von Itzehoe nach wie vor regelmäßig Schaulustige an:


Auch ich sehe von Zeit zu Zeit nach, ob sich irgendetwas verändert hat. Nach wie vor taugt das Gebiet und seine nähere Umgebung als Foto-Location allererster Güte und man kann in einer Stunde eine ganze Reihe interessanter Motive ablichten:




Auch die obligtorischen Graffities lassen sich nach wie vor bewundern:


In Sprayer-Kreisen mag Alsen vielleicht nicht mehr so berühmt sein wie zu seinen besten Zeiten, aber man findet dennoch regelmäßig neue Kunstwerke an den alten Wänden und wer diese bunten Bilder mag, kommt nach wie vor voll auf seine Kosten.

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Freitag, 28. August 2009

Ohne Augenzwinkern zum Gruppenbild

Wer hat sich nicht schon einmal darüber geärgert, dass auf einem unwiederbringlichen Gruppenbild einer der Beteiligten die Augen geschlossen hat, wegschaut oder eine Grimasse schneidet. Der Grund ist ebenso einfach wie die Abhilfe, und beides lässt sich leicht mit Mitteln der Wahrscheinlichkeitsrechnung erklären.

Laut Wikipedia dauert bei Männern ein Lidschlag zwischen 300 und 400 ms., und erfolgt etwa 11 mal in der Minute. Bei Frauen ist die Dauer etwas kürzer, dafür schließen sie die Augen 19 mal pro Minute. Das führt dazu, dass Männer die Augen etwa 7,3 Prozent ihrer wachen Zeit geschlossen haben, Frauen 9,5 Prozent; im Mittel also 8,4 Prozent.

Die Wahrscheinlichkeit, dass die Augen beim Abdrücken ist, liegt also im Mittel bei 91,6 Prozent (1-0,084). Bei einem Einzelfoto ist das OK, sollen mehrere Personen fotografiert werden, schwinden die Erfolgsaussichten jedoch schnell. Bei zwanzig Personen gemischten Geschlechts ist die Chance, auf Anhieb ein "gutes" Bild zu schießen (also eins, bei dem alle Augen offen sind), nur etwa 17 Prozent, also eins zu fünf. Bei 30 Personen sind es nur noch 7 Prozent, bei 30 Frauen sogar nur noch 5 Prozent ([1-0.095]30). Man kann sich einem solchen Fall also ziemlich sicher sein, dass es nicht klappt mit dem guten Foto - was ja auch die Erfahrung lehrt.

Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, damit umzugehen. Einerseits kann man die Anzahl der Versuche erhöhen. Also nicht eins, sondern zwei, fünf oder noch mehr Fotos schießen. Wer kennt nicht die Profis, die den Politiker mit acht Bildern pro Sekunde regelrecht "abschießen". Andererseits kann man versuchen, die Aufmerksamkeit der Gruppe zu erhöhen ("Haaallloooo", "jetzt kommt das Vögelchen", "Cheese", usw.) und so die Wahrscheinlichkeit für das Schließen der Augen zu vermindern (Aufmerksamkeit hält wach).

Sehen wir uns die erste Variante an. Die Formel für das Gelingen mindestens eines Bildes mit n Personen berechnet sich bei m Versuchen zu:

p(n,m) = 1-(1-((1-0,084)n))m

Von größerer praktischer Bedeutung ist die Frage, wie oft man abdrücken muss, um bei n Personen mit ziemlicher Sicherheit mindestens ein gutes Foto im Kasten zu haben. Wenn man - wie das die meisten Statistiker tun - unter "mit ziemlicher Sicherheit" 95 Prozent versteht, kann man obige Formel nach m auflösen und erhält:

m = log(1-0.916n)0.05

Für einige Werte von n kann man das Ergebnis der folgenden Tabelle entnehmen:

n m
-----
1 2
2 2
3 3
5 3
10 6
20 16
30 41
50 240

Wie man sieht, steigt die Anzahl der erforderlichen Auslösungen mit zunehmender Personenzahl stark an. Während bis etwa 10 Personen gut eine Handvoll Bilder ausreichen, muss man bei der 30er-Gruppe schon 41-mal abdrücken, bei der 50er sogar 240-mal. Was in den meisten Situationen, denen man als Amateur begegnet, natürlich unrealistisch ist.

Die Situation entspannt sich deutlich, wenn man es schafft, die Wahrscheinlichkeit des Lidschlags zu verringern, indem man beispielsweise die Aufmerksamkeit der Gruppe im Moment des Auslösens erhöht. Vermindert man sie nur auf die Hälfte, sinkt die Anzahl der nötigen Auslösungen erheblich:

n m
-----
1 1
2 2
3 2
5 2
10 3
20 6
30 10
50 25

Auch Gruppen mit 30 oder mehr Personen werden so mit guten Erfolgschancen fotografierbar. Als Faustformel sollte man sich merken, kleinere Gruppen mit 3 bis 5, und größere mit 5 bis 10 Auslösungen zu fotografieren.

Jeder Fotograf hat so seine eigenen Tricks, die Aufmerksamkeit auf den entscheidenden Moment zu lenken. Wichtig ist es, den Kontakt zur Gruppe zu halten und klar zu machen, wann man auf den Auslöser drückt. Ein langgezogenes "Aaaaaaaaaachtung", bei dem schon auf dem letzten "a" das erste Mal und unmittelbar nach dem "g" noch einmal abgedrückt wird, ist beispielsweise eine Möglichkeit. Insgesamt sollte die Stimmung gut sein, damit die Leute locker bleiben und nicht verkrampfen. Wichtig ist auch, zügig zu arbeiten. Die Spannung bleibt nicht lange erhalten, und wenn der Fotograf ewig braucht, um sein Bild in den Kasten zu bekommen, wird auch der Bemühteste den Spaß an der Sache verlieren und nicht mehr freundlich in die Kamera schauen.

Das folgende Bild zeigt ein Beispiel für ein Gruppenportrait mit über 40 Personen:


Abgesehen vom Auf- und Abbauen des Stativs und der Zeit, die benötigt wurde, bis alle richtig standen, hat die eigentliche Foto-Session nur zwei Minuten gedauert. Die allermeisten Personen auf dem Bild sind aufmerksam und schauen freundlich in die Kamera, nur drei blicken etwas zur Seite. Insgesamt habe ich knapp zehn Aufnahmen gemacht, davon drei mit Selbstauslöser.

Wie man sieht, kann man mit etwas Glück und den Gesetzen der Wahrscheinlichkeitsrechnung seine Chancen auf gute Bilder erheblich erhöhen. Wie diese Aussage und die hier verwendeten Formeln auch auf gänzlich andere fotografische Situationen übertragen werden können, werden wir in einem zukünftigen Artikel betrachten.

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Sonntag, 16. August 2009

Einzelbild oder Serie?

Am letzten Sonntag sind wir nahe Bielenberg (bei Glückstadt) zufälligerweise Zeugen eines Unfalls geworden, der - so hoffe ich - gerade noch einmal glimpflich abgegangen ist.

Die Geschichte ist schnell erzählt.

Zwei jungen Mädchen war beim Reiten auf einem Stoppelfeld das Pferd durchgegangen und in einen gut 3 Meter tiefen Entwässerungsgraben gestürzt. Die Reiterin blieb unverletzt, aber das verängstigte und erschöpfte Tier konnte sich aus eigener Kraft nicht mehr befreien, ja drohte zeitweilig sogar zu ertrinken. Die Mädchen waren verständlicherweise in großer Aufregung.

Die herbeigerufene Feuerwehr konnte das Tier nur mit großer Mühe und unter Einsatz der Drehleiter aus dem Graben ziehen. Ein Tierarzt musste die Stute zuvor ruhig spritzen. Es wurden mehrere Versuche unternommen, das Pferd an der Kranvorrichtung zu befestigen; der anfängliche Versuch, das Pferd mit Muskelkraft nach oben zu ziehen, scheiterte gänzlich. Insgesamt hat die Rettungsaktion gut 1 1/2 Stunden gedauert und war von einiger Dramatik.

Wie illustriert man nun diese Geschichte?

Erste Möglichkeit: man nimmt ein starkes Einzelbild und erzählt die eigentliche Geschichte in textueller Form.

Zum Beispiel einer der ersten Versuche, noch ohne Drehleiter,

oder Schaulustige während der Rettungsaktion,

oder das geschwächte Pferd in den Schläuchen.

Zweite Möglichkeit: man lässt die Bilder sprechen und erzählt in einer Folge von Aufnahmen wichtige Details in Form einer kleinen Geschichte. In diesem Fall bietet sich beispielsweise die finale Bergungsaktion an, also die, bei der es letztlich gelungen ist, das Pferd aus dem Graben zu bekommen:





Welche Variante man wählt, ist natürlich nicht nur Geschmackssache, sondern hängt auch von der Art der Präsentation und den Möglichkeiten des Mediums ab. Die Tageszeitung wird in aller Regel nur Platz für ein einziges Bild haben, und das meist auch noch kleinformatig. In Online-Medien kann man dagegen oft auch mehrere Bilder unterbringen und die gesamte Geschichte erzählen. Voraussetzung ist natürlich in beiden Fällen, dass man lange genug vor Ort war und genügend (verwertbare) Bilder zur Verfügung hat.

PS. In der Norddeutschen Rundschau vom 10. August war übrigens folgendes Foto zu sehen (nicht von mir, versteht sich ;-):


Die Größe des Bildes war immerhin 12 x 9 cm, und es war gerahmt von einem recht ausführlichen, vierspaltigen Textbericht.

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Donnerstag, 13. August 2009

Emma schwimmt

Bekanntlich gehören Jack Russel Terrier nicht zu den Hunderassen, die besonders gern schwimmen gehen. Im Gegensatz zu einem Labrador, der zum Spielen gar nicht schnell genug ins Wasser kommen kann, oder einem Neufundländer, der sogar in der Wasserrettung eingesetzt wird, muss man einen Jackie zu seinem Glück zwingen:


Lässt man Hund zu Wasser, fangen die Beine schon ein Stückchen über der Wasseroberfläche an sich zu bewegen:


Nach dem Eintauchen geht es dann im klassischen Hundepaddeln so schnell wie möglich an das rettende Ufer:


Diese Prozedur des Einfangens und Zuwasserlassens klappt allerdings höchstens ein- oder zweimal, danach bekommt man das Tier nicht mehr zu fassen. Schade, schade, denn die Kleine schwimmt doch wirklich nicht schlecht, oder?

PS. Zwischenzeitlich hat sich was getan, schaut euch mal den Artikel vom 12.8.2010 an.

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Sonntag, 9. August 2009

Altes Freibad Seesen

Vor über 30 Jahren zeigte mir einmal eine Mitschülerin das alte Seesener Freibad. Es lag mitten in der Stadt, aber niemand kannte es. Unter den Schülern war es eine Art Geheimtipp. Schon damals war es lange durch das (heute nicht mehr existierende) Freibad am Brillteich und das Hallenbad Sessen (heute Sehusa Wasserwelt) abgelöst worden.

Umso erstaunter war ich, als ich mich vor einer Woche auf die Suche machte und eben dieses alte Schwimmbad noch genauso vorfand wie zu meinen Zeiten als Schüler:


Ich war damals nur ein einziges Mal vor Ort und hatte nicht mehr als ein paar vage Erinnerungen. Bei google.maps sieht man nichts, auch nicht in den topografischen Karten und in der Satellitenansicht. Allerdings zeigte mein Garmin auf seiner 1:25000 Karte einen verdächtigen blauen Fleck namens "Kleiner See", und der war es dann tatsächlich auch.

Es sah alles genauso aus wie damals. Das alte achteckige Becken mit der Brücke zwischen Schwimmer- und Nichtschwimmerbereich, die halb zugewachsenen Sprungblöcke am Beckenrand, der angerostete Dreierturm, die Treppen mit ihren rostigen Geländern.



Liebe Seesener, falls jemand von euch nähere Informationen oder Fotos zur Geschichte dieses alten Schwimmbads hat, einen Link auf weiterführende Informationen kennt oder weiß, was damit in Zukunft passieren soll, würde ich mich über eine Mail freuen.

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Donnerstag, 6. August 2009

Harz - Selected Images

Wie schon erwähnt waren wir einige Tage im Harz, und hier sind ein paar der Bilder, die dabei entstanden sind. Da die Tour kein ausgesprochener Fototrip war und ich die Nerven meiner Mitreisenden nicht allzu sehr strapazieren wollte (durfte), sind die meisten Aufnahmen praktisch "nebenbei" entstanden - allesamt unter Verwendung der Olympus E-P1 mit 14-42er Kit-Objektiv.

Die Okertalsperre am oberen Ende

Ausflugsschiff auf der Okertalsperre

Blick von den Kästeklippen ins Okertal

Auf einer der Kästeklippen

Die Granetalsperre

Die ehemalige freie Bergstadt Lautenthal

Die Stabkirche in Hahnenklee

Goslar vom Maltermeistertum aus gesehen

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Dienstag, 4. August 2009

Die Bastei

Etwa 20 km östlich von Dresden beginnt die sächsische Schweiz und erstreckt sich bis in nach Tschechien hinein. Eines der bekanntesten und meistbesuchtesten Ausflugsziele dieses deutschen Teils des Elbsandsteingebirges (der in Tschechien liegende Teil wird als Böhmische Schweiz bezeichnet) ist die Bastei (siehe auch google.maps).

Dabei handelt es sich um eine Gruppe von Sandsteinfelsen, die sich, teilweise bebaut und über Brücken miteinander verbunden, etwa 200 m hoch über die Elbe erheben und eine grandiose Aussicht über das Elbtal bieten:


Wenn man will, kann man mit dem Auto bis zu einem der nahegelegenen Parkplätze fahren (Kosten: ein paar Euro), oder man erwandert sich die Felsen zu Fuß. Die letzten paar hundert Meter legt man in jedem Fall auf Schusters Rappen zurück. Vorbei an ein paar Imbissbuden, einem Hotel und einem Restaurant gelangt man direkt zur Hauptattraktion der Felsen, der Basteibrücke.

Bevor man allerdings der offensichtlichen Verlockung nachgibt und die Brücke betritt, sollte man einen kleinen Umweg in Kauf nehmen und einen Abstecher nach links auf den Ferdinandstein machen (links oben stehen die Leute):


Dort hat man nicht nur einen Gesamtüberblick über die Basteifelsen und das angrenzende Gebiet, sondern kann die Brücke von ihrer berühmten Schokoladenseite betrachten und fotografieren:


Aber auch auf der Brücke selbst ist die Aussicht beeindruckend. Neben Einblicken in die auf der linken Seite liegende Felsenlandschaft erlebt man auch immer wieder atemberaubende Ausblicke in das weit unten liegende Elbtal:


Hinter der Brücke hat man die Möglichkeit, die alte Felsenburg Neurathen zu besichtigen. Im Gegensatz zur übrigen Anlage ist hier ein kleines Eintrittsgeld zu entrichten, für das man allerdings einen netten Bonus-Spaziergang in schwindelerregenden Höhen geboten bekommt:




Für mich war die Bastei einer der Hauptgründe dafür, aus dem Harzurlaub einen eintägigen Abstecher nach Dresden und in das Elbsandsteingebirge zu machen. Ich muss sagen, die Fahrt hat sich gelohnt - der Basteifelsen alleine wäre die anstrengende Tour von zweimal fünf Stunden wert gewesen. Wer auch nur halbwegs in der Nähe ist, sollte sich dieses Naturwunder auf keinen Fall entgehen lassen.

P.S. Alle Bilder wurden mit der Olympus E-P1 aufgenommen.

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