An der Stör
Das Bild benutzt eine Technik, die man als "Framing" bezeichnet. Bei ihr wird das Motiv von einem natürlichem Rahmen umschlossen und dadurch besonders hervorgehoben (s.a den Artikel HASCOI 2).
In diesem Fall war die Vorgehensweise etwas tricky, denn der Rahmen besteht mit dem Schilf im Vordergrund und den beiden seitlichen Bäumen aus unterschiedlichen Bildelementen, noch dazu mit recht unterschiedlichen Tonwerten. Zudem ist er nicht rechteckig und wird von dem zurückkehrenden Zweig empfindlich gestört.
Funktionieren tut er trotzdem.
Der als Hauptdiagonale verlaufende dicke Ast bringt Spannung ins Bild und gibt dem Himmel, der eigentlich zu viel Platz einnimmt, gerade soviel Abwechslung, dass er nicht eintönig wirkt.
Als dominantes Element im Vordergrund erfüllt der Baum auf der linken Seite noch eine weitere kompositorische Funktion. Er gibt dem Bild nämlich räumliche Tiefe und steht damit für die zweite Regel "Add Depth" aus HASCOI AD BAA LIE (s.a. den Artikel Tief(e) im Holsteinerwald).
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