Sonntag, 11. Dezember 2011

Abschied / Potomac Adventures

Hallo Leute,

nach 6 Jahren und 392 Artikeln ist Schluss mit Brobo Photo. Vielen Dank, dass ihr mir über all die Jahre die Treue gehalten und durch eure Anwesenheit und eure Anregungen dazu beigetragen habt, dass Brobo Photo das geworden ist, was es ist.

Viele von euch wissen, dass für mich ein neuer Lebensabschnitt begonnen hat und dass mein Zuhause in den nächsten Jahren in den USA liegen wird.

Wer nun aber denkt, dass auch Schluss mit der Fotografie ist, der irrt, denn gerade für meine fotografische Arbeit bringt dieser Wechsel große Chancen mit sich! In welche Richtung die Reise gehen wird, ist noch nicht ganz klar, denn ich habe das große Glück, mir mit der Neuorientierung Zeit lassen zu können.

Damit es (mir und euch) nicht langweilig wird, gibt es mit Potomac Adventures ein neues Weblog, auf dem ich ab sofort aus Maryland und Washington, D.C., berichte:


Ich hoffe, ihr bleibt mir treu, ändert eure Bookmarks und seid ab sofort Gast auf Potomac Adventures.

Also, noch einmal vielen Dank und beste Grüße von der anderen Seite des großen Teichs,

Guido :-)

Sonntag, 28. August 2011

Kleiner Hamburg-Spaziergang

Nach langer Pause war heute mal wieder Zeit für eine Runde durch die Hansestadt. Wir sind an den Deichtorhallen gestartet und von dort an der Elbe entlang gewandert, bis zum Dockland kurz vor Övelgönne. Dort haben wir die Aussicht über den Hafen genossen (im Regen) und sind anschließend wieder zurück marschiert. Ein netter Spaziergang von 14 km, auf dem nebenbei ein paar Bilder entstanden sind.

Der Hafen mit dem Michel im Hintergrund

Eine Haustür in der St. Pauli Hafenstraße

Eingewachsen...

Das Dockland

Das Gruner-und-Jahr-Verlagshaus

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Mittwoch, 27. April 2011

Portal Software

Anfang des Jahrtausends war es eines der am schnellsten wachsenden Software-Unternehmen im Silicon Valley, heute ist es nur noch eine Division von Oracle: die Rede ist von Portal Software, einem seinerzeit in Cupertino ansässigen Provider von Billing- und Rating-Software für Telkos.

Nach dem Merger meines damaligen Arbeitgebers Solution42 mit Portal Software war ich 2001/2002 eine Weile in dieser Firma beschäftigt und konnte in Folge der Internetkrise den dramatischen Aktienkursverfall, die hohen operativen Verluste und die sich anschließenden Entlassungswellen live miterleben.

Da Katja und ich letzte Woche in San Francisco waren, haben wir meine alte Wirkungsstätte noch einmal besucht:




Die Gebäude sehen noch genau so aus wie damals, stehen aber leer. Das "Portal"-Schild ist nicht mehr auf dem Dach und auch sonst erinnert nichts mehr an den ehemaligen Firmennamen. Ein Nachbar erzählte, dass später die Firmen Symantec und Seagate in dem Gebäude untergebracht waren. Derzeit wird renoviert, aber es war leider nicht zu erkennen, wer der zukünftige Eigentümer sein wird.

Zum Vergleich noch eine alte Aufnahme vom 1. Februar 2002:


Hier ist das Portal-Schild noch auf dem Dach und die Bäume sind viel kleiner; die Kräne wurden zum Bau des Nachbargebäudes verwendet.

Sonntag, 3. April 2011

Bismarcksäule Itzehoe

Gute hundert Jahre nach ihrer Grundsteinlegung, und viele Jahre nach der vorübergehenden Schließung ist seit heute die Bismarcksäule in Itzehoe wieder für die Öffentlichkeit zugänglich:


Außen rustikal, mit deutlich sichtbarer Patina, zeigt sie sich im Inneren frisch renoviert, in strahlendem Weiß:


Wenn man die hundert Stufen hinter sich gebracht hat, schaut man - wie nicht anders zu erwarten - auf Bäume, auf viele Bäume sogar:


Nicht wirklich spektakulär, aber doch ganz witzig. Für das leibliche Wohl sorgt ein mobiler Kiosk, der parallel zu den Öffnungszeiten der Säule immer Sonntags für ein paar Stunden geöffnet hat und Getränke und Naschereien anbietet:


Wer also Lust auf einen sonntäglichen Spaziergang hat, darf sich ab sofort über ein weiteres Ziel im Raum Itzehoe erfreuen. Erst geht es eine Stunde durch den wirklich sehr schönen Wald, dann auf die Säule, und anschließend gibt es zur Belohnung einen Kaffee am Kiosk. Das schafft Bewegung, ist gut für Herz und Kreislauf und hilft, das schlechte Gewissen nach dem Sonntagsbraten zu beruhigen.

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Dienstag, 29. März 2011

Feuer im Itzehoer Hafen

Gestern gab es ein Großfeuer im Itzehoer Hafen, bei dem eine mit Getreide gefüllt Lagerhalle der Fa. Rusch ausbrannte. Ich habe mir die Reste heute einmal angesehen:


Das Feuer schien weitgehend gelöscht, es gab nicht mehr viel zu sehen. Als ich gerade gehen wollte, rief einer der Passanten "Oh nee, es fängt wieder an!" und tatsächlich bildete sich gerade schwarzer Rauch über einer der Hallen und Flammen schlugen oben aus der Ruine heraus:


Ein paar Minuten später kam die Feuerwehr, brachte den Leiterwagen in Stellung und einer der Feuerwehrmänner löschte die Brandnester von oben ab:


Nach einer Viertelstunde war alles erledigt und statt schwarzem Qualm stieg nur noch weisseer Wasserdampf aus der Halle hervor.

Sonntag, 27. März 2011

Fading Out

Dieses Haus habe ich in Dublin gesehen, unweit der Henry Street, einer der beliebtesten Einkaufsstraßen der Stadt:


Schon kurz hinter den glitzernden Fassaden der Shopping Zentren verändert sich das Bild der City und man sieht auch die eine oder andere Ruine. Leerstände ("to let") gibt es an allen Ecken und Enden. Die irische Wirtschafts- und Finanzkrise ist präsent, auch in den Köpfen der Leute.

Was nichts an dem überaus positiven Gesamteindruck ändern soll, den Dublin bei mir hinterlassen hat.

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Dienstag, 22. März 2011

Schwanenfütterung


Gesehen in St. Stephen's Green in Dublin.

Mittwoch, 16. März 2011

Essex Street, Dublin, Ireland

Auch wenn es auf den ersten Blick so aussehen mag, das folgende Bild ist nicht gestellt. Ich habe es bei einer abendlichen Tour durch Dublin im Vorbeigehen aufgenommen:


Wer sich fragt, ob es (moralisch) zu beanstanden sei, Leute ohne ihre Kenntnis zu fotografieren, sei getröstet. Diese Art von Fotografie bildet ein eigenes Genre, das als Street Photography bezeichnet wird. Die rechtliche Seite ist dabei nicht immer eindeutig zu klären, denn bei solchen Aufnahmen steht das Persönlichkeitsrecht des Abgebildeten mitunter in Konflikt zu anderen Grundrechten, insbesondere dem der Freiheit der Kunst.

Vor ein paar Jahren gab es hier schon einmal einen Artikel, der die Kunstfreiheit und ihre Grenzen diskutiert hat.

Sonntag, 13. März 2011

Washington D.C. - The National Mall

Wer nach Washington fährt, kommt nicht darum herum, die "Mall" zu besichtigen. Gemeint ist dabei keines der ebensoso beliebten wie überdimensionalen amerikanischen Einkaufszentren, sondern das knapp 3 km lange Gebiet zwischen City und Potomac River, das sich vorzugsweise zu Fuß erschließen lässt.

Wenn man im Westen beginnt, erreicht man zunächst das Lincoln Memorial:


Darin befindet sich eine große Statue von Abraham Lincoln, dem 16. Präsidenten der Vereinigten Staaten. Geht man weiter nach Osten, folgt nach einem netten Pool und einigen Veteran Memorials das Washington Monument. Das ist der immerhin 170 Meter hohe weisse Obelisk, das Wahrzeichen der Stadt, das an diesem Regentag allerdings nicht sonderlich fotogen war.

Ganz im Osten befindet sich das Capitol, also der Sitz des amerikanischen Parlaments:


Geht man ungefähr von der Mitte der Mall einen Kilometer nach Norden, trifft man auf das Weiße Haus, den Amtssitz und die Residenz des US-amerikanischen Präsidenten:


Erwähnenswert sind auch die am nördlichen Rand der Mall angesiedelten großen Museen, deren Eintritt kostenfrei sein soll (was ich aus Zeitmangel nicht ausprobieren konnte). Zu ihnen zählt u.a. die National Gallery of Art und das National Museum of American History.

Für einen oberflächlichen Besuch der Mall reicht ein Tag (hin und zurück läuft man inkl. White House ca. zehn Kilometer). Wer das Gebotene en detail examinieren und dabei auch das eine oder andere Bauwerk von innen sehen will, sollte mindestens zwei Tage einplanen.

Die Aufnahmen sind übrigens mit der Samsung EX1 entstanden, meiner derzeitigen Not- und Reiseknipse. Weitere Beispielbilder von der EX1 finden sich in den Artikeln Hamburg Harley Days, Mit der EX1 auf Kreta und Tandemsprung in Hartenholm.

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Dienstag, 1. März 2011

Blaue Stunde Landungsbrücken

Ein besonderes fotografisches Erlebnis ist oft die blaue Stunde, also die Zeit zwischen Beginn und Ende der abendlichen oder morgendlichen Dämmerung. Wie der Name schon sagt, erscheint alles in einem blauen Licht und es entsteht ein interessanter Mix aus natürlichem und künstlichen Licht. Der Himmel ist noch nicht vollständig schwarz und meist kann man gerade noch ohne Stativ arbeiten.

Die folgenden Bilder habe ich Samstag Abend zwischen 18:05 und 18:20 an den Hamburger Landungsbrücken aufgenommen (Sonnenuntergang war ca. 17:40):

Alter Elbtunnel und Hotel Hafen Hamburg

Das Verlagsgebäude von Gruner und Jahr

Das Feuerschiff, im Hintergrund die Elbphilharmonie

Kehrwiederspitze und Elbphilharmonie

Niederbaumbrücke und Kehrwiederspitze

Sie wurden alle mit der Olympus E-P1 und dem Panasonic 1.7/20 aufgenommen. Bei ISO 400 habe ich mit Offenblende 2.0 fotografiert; und zwar anfangs mit 1/100 s. Belichtungszeit und eine Viertelstunde später schon mit 1/25. Anders als die meisten Panasonic-Objektive hat das 1.7/20er zwar keinen eigenen Bildstabilisator, aber durch die sensorbasierte Stabilisierung der Olympus konnten alle Aufnahmen aus der Hand fotografiert werden. Mit einiger Konzentration wäre in dieser Kombination auch noch eine 1/10 Sekunde möglich gewesen und ich hätte noch etwa 5 bis 10 Minuten weiter fotografieren können.

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Samstag, 12. Februar 2011

Demo in Hamburg

Heute war in der gesamten Hamburger Innenstadt ein gewaltiges Polizeiaufgebot präsent. Grund war unter anderem eine NPD-Kundgebung auf dem Gänsemarkt samt zugehöriger Gegendemo auf dem Jungfernstieg - beide Plätze liegen nur ein paar hundert Meter von einander entfernt. Auftrag der Polizeieinheiten war es offenbar, die jeweils Beteiligten von einander fern zu halten.

Ich kam ganz unvermittelt in das Geschehen und habe natürlich ein paar Bilder gemacht:






Ich finde es immer etwas erschreckend, wenn sich eine wohlbekannte, normalerweise harmlos geschäftige oder touristische Location durch eine Demo samt zugehörigem Großaufgebot an Polizei, Presse und Schaulustigen in einen Ort des (potentiellen) Straßenkriegs verwandelt.

Soweit ich es beurteilen kann, liefen die Demonstrationen in diesem Fall aber weitgehend friedlich ab und waren am frühen Nachmittag beendet.

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Samstag, 5. Februar 2011

Hamburg im Regen

Heute bin ich (u.a.) zum Fotografieren nach Hamburg gefahren. Leider war es den ganzen Tag recht windig und es hat unablässig geregnet, so dass kaum daran zu denken war, die Kamera aus der Fototasche zu nehmen. Mit Einbruch der Dämmerung wurde es etwas besser. Ich habe das 1.7/20er mit der auch ein bisschen gegen den Regen schützenden Sonnenblende aufgeschraubt und - schon auf dem Rückweg - noch ein paar Schnappschüsse gemacht:




Dämmerung und leichter Regen passen - fotografisch gesehen - eigentlich gut zusammen, es entstehen durchaus stimmungsvolle Bilder. Hilfreich war dabei die hohe Lichtstärke des 20er und die Tatsache, dass die E-P1 einen Bildstabilisator im Gehäuse verbaut hat. Bei einer Empfindlichkeit von ISO 400 war das Bildrauschen der Olympus noch erträglich und die erforderlichen Belichtungszeiten um die 1/15 konnten mit der Hand gehalten werden.

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Sonntag, 23. Januar 2011

Leuchtturm Dornbusch Hiddensee

Katja und ich haben bei schönstem Winterwetter einen Spaziergang von Vitte nach Kloster gemacht, um den berühmten Hiddenseer Leuchtturm auf dem Dornbusch zu besichtigen.

Ich konnte nicht aus meiner Haut und so stellte sich mir die Frage, wie er zu fotografieren sei. Eine naheliegende Möglichkeit war es natürlich, den Leuchtturm (mehr oder weniger) vollformatig darzustellen:


Kann man machen, ist aber nicht besonders interessant. Besser ist es, man nimmt ein wenig von der Umgebung mit hinzu:


Schon besser! Aber diese Variante hat besitzt relativ große, unbelegte Flächen, wie den Vordergrund und den Himmel, die etwas uniform wirken. Man könnte beispielsweise ein paar nahe Bäumchen und einen Zaun mit ins Bild nehmen, um dem Vordergrund etwas mehr Spannung zu geben:


Dieses Bild hat den Nachteil, dass die Komposition etwas unter der nur halb gelungenen Diagonale des Zauns und der leicht chaotischen Struktur des Baums auf der linken Seite leidet.

Das ultimative Dornbusch-Leuchtturm-Bild bekommt man, indem man eine alte und immer wieder bekannte Technik anwendet, nämlich das Framing:


Und zwar in diesem Fall mit Hilfe einer kleinen Kiefer, die links vom Weg auf dem Berg steht. Mit ihrer Hilfe kann man den Turm wunderbar einrahmen und hervorheben. Es ist genug von der Umgebung zu sehen, so dass das Bild nicht langweilig wird, sogar ein paar Menschen, und der Leuchtturm ist stark genug, seine Wirkung zu entfalten, obwohl er noch nicht einmal 1/4 der verfügbaren Bildhöhe beansprucht (s.a. Ein starkes vertikales Element).

Die Umrahmung mit der der kleinen Kiefer findet sich relativ häufig auf Bildern des Dornbusch-Leuchtturms. Wer bspw. bei Google nach "Leuchtturm Dornbusch" sucht, findet einige gelungene, aber auch einige weniger gelungene Varianten dieses Themas.

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Freitag, 3. Dezember 2010

Stimmt was nicht?

Mittwoch, 17. November 2010

Die Vignette

Was für den Autofahrer ein Aufkleber zum Nachweis der Mautzahlung ist, hat in der Fotografie eine gänzlich andere Bedeutung. Hier ist die Vignette eine Abdunkelung des Bildes am Rand, während der innere Bereich heller bleibt.

Mitunter tritt die Vignettierung als unerwünschte Randabdunkelung bei bestimmten Objektiven oder Objektiv-/Filter-Kombinationen auf und wirkt vor allem bei Aufnahmen gleichmäßig beleuchteter Objekte (z.B. Himmel) störend.

Immer häufiger wird sie aber auch als gezielter Effekt eingesetzt, um das mittig platzierte Motiv einzurahmen und durch einen dekorativen spotähnlichen Lichteffekt auf subtile Art und Weise hervorzuheben. Ein Beispiel ist das folgende Foto von buntem Herbstlaub an einer Lärmschutzmauer:


Im Vergleich dazu die etwas langweilige Originalaufnahme:


Als Effekt sollte eine Vignettierung sparsam eingesetzt werden, sonst ensteht eine Art Tunnelblick:


Wer ein bisschen die Augen offen hält, kann in letzter Zeit eine gewisse inflationäre Verwendung der Vignettierung in Filmen und Fotos nicht übersehen. Gleichwohl gab es diesen Trick schon immer, und viele Fotografen (bzw. ihre Printer) haben ihn bereits in der Dunkelkammer eingesetzt. In der Lomographie werden beispielsweise bewusst minderwertige Objektive eingesetzt, u.a. damit die Aufnahmen vignettieren. Wird die Vignette mit Bedacht eingesetzt, wird sie dem uninformierten Betrachter nicht unbedingt bewusst; ihre Wirkung entfaltet sich allerdings sehr wohl.

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Montag, 8. November 2010

An dich!!!

Ich denk an dich...

Ich träum von dir...

Ich bin ganz hin und weg von dir...

Samstag, 6. November 2010

Glückstadt Hafenkopf

Glückstadt ist ein nettes Städtchen an der Unterelbe, das im Jahr 1617 vom dänischen König Christian IV gegründet wurde, um ein Gegengewicht zu Hamburg zu bilden. Recht bekannt ist die historische Häuserzeile am Binnenhafen, der vor einiger Zeit renoviert wurde:


Das Bild zeigt das obere Ende des Binnenhafens, den Hafenkopf. Dort befindet sich seit der Renovierung ein schicker Pavillon, in dem man Kaffee trinken oder einen kleinen Imbiss zu sich nehmen kann. Bei gutem Wetter sitzt man draussen, auf Bänken oder direkt auf den Holztreppen am Wasser, und genießt das geschäftige Treiben rund um den Hafen. Trotz naher Konkurrenz von Kollmar nutzen auch immer mehr Motorradfahrer den Hafenkopf für eine kurze Verschnaufpause.

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Sonntag, 17. Oktober 2010

Emma im Wald

Aufgenommen heute morgen beim Brötchen holen. Sonnenschein ja, aber Temperaturen gerade mal so eben über dem Nullpunkt:


Geschossen mit der guten alten G1 und dem Panasonic 1.7/20 mm. Die aktuelle Blende war 2.8, daher - für ein 20er - respektable Unschärfe im Hintergrund.

Mittwoch, 6. Oktober 2010

Kupari

Im Herbst letzten Jahres war ich eine Woche in Kroatien, genauer in Süddalmatien, auf der Insel Korcula, und habe dazu auch schon einige Artikel gepostet:Ein Beitrag war jedoch immer noch offen, nämlich die Beschreibung dessen, was wir in dem kleinen Ferienort Kupari gesehen haben, ein paar Kilomter südlich von Dubrovnik. Das Besondere an Kupari ist nämlich, dass es dort eine Ferienanlage mit vier großen Hotels gibt, die im Kroatienkrieg Ende 1991 zerstört wurden, und die nach wie vor in diesem Zustand vorzufinden sind (oder zumindest vor einem Jahr noch vorzufinden waren). Da es keinerlei Absperrungen oder Verbotsschilder gab, haben wir uns die Anlage erst von außen angesehen, sind dann aber auch in die Gebäude hinein gegangen.

Man bekommt einen guten Überblick, wenn man sich die Bucht in Google-Maps anschaut. Im Südosten der Karte befindet sich das "Pelegrin" Hotel, erkennbar an der teilweise zerstörten, Ruß geschwärzten Ecke links unten. Nördlich davon steht der Hotel-Komplex "Kupari", östlich das ehemalige "Grand" Hotel und ganz rechts der Hotelkomplex "Goricina I" und "Goricina II".

Wir beginnen unseren Spaziergang im "Goricina" mit einem Blick über die Bucht:


Links das tiefblaue Wasser mit dem Sandstrand, rechts das "Grand" und geradeaus das "Pelegrin". Hinten am rechten Rand sieht man einen Teil das "Kupari".

Ein Blick auf eine der Terassen lässt die ehemalige Mondänität des Hotels erahnen:


Geht man nach Westen, trifft man zuerst auf das "Grand Hotel", das seine Ursprünge in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts hat:


Seine Fassade ist vollkommen zerschossen, überall sieht man Einschläge von Gewehr-und Granatkugeln:



Auch innen sieht es nicht viel besser aus:



Das Dach hat mehrere Volltreffer erlitten, hier einer der Seiteingänge:


Geht man vom "Grand" weiter Richtung "Pellegrin", kommt man einigen Strandkiosken vorbei:


Auch sie sind mit Einschusslöchern übersäht:


Auf dem weiteren Weg sahen wir diesen (leicht beunruhigenden) Durchschuss eines Treppengeländers:


Beunruhigend einerseits angesichts der Durchschlagkraft solcher Geschosse, andererseits angesichts der Tatsache, dass es sich um einen Zufallstreffer gehandelt haben dürfte - der selbstverständlich auch ein anderes Ziel hätte treffen können.

Zum Schluss haben wir uns das "Pelegrin" angesehen, das ebenfalls von diversen Treffern gezeichnet ist:



Geht man näher heran, kann man sich eine ungefähre Vorstellung davon machen, was hier los gewesen sein muss:


Obwohl das Hotel aufgrund seiner äußeren Erscheinung durchaus elegant aussieht, war es wohl eher für den Massentourismus gedacht (der im Jugoslawien der 80er Jahre blühte). Aus der Nähe betrachtet gab das "Pelegrin" jedenfalls keine besonders gute Figur ab:


Die Zimmer waren klein und uniform, mit einer schmucklosen und spartanischen Inneneinrichtung (soweit man das noch beurteilen konnte). Hier ein Beispiel aus einem der oberen Stockwerke, mit einem direkt darüber liegenden Dachtreffer:


Ins "Kupari" haben wir uns nicht mehr getraut, denn da war außer uns noch jemand drin. Erst als wir wieder im Auto saßen und an der angebrannten Westseite vorbei fuhren, haben wir gesehen, dass dort auch mehrere Autos standen und Personen in den ziemlich zerstörten Bau huschten. Keine Ahnung, was die dort anstellten, wir wollten unser Glück nicht überstrapazieren.

Nachfolgend noch ein paar Links zu weiteren Informationen:Wer noch etwas über Kupari weiss, auch über den heutigen Zustand, kann mich gerne per Mail anschreiben. Ich freue mich über jede Information und würde sie ggfs. in diesen Artikel einbauen.

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