Samstag, 14. Februar 2009

Steve McCurry in Schleswig

Ich bin nicht gerade einer der größten Fans des amerikanischen Fotografen Steve McCurry - dafür sind mir seine Bilder zu bunt. Aber wenn er persönlich nach Schleswig (!) kommt, um sein fotografisches Werk in der weltweit ersten Retrospektive zu präsentieren, ist das so etwas wie ein Pflichttermin. Mit dem Afghan Girl hat McCurry immerhin eine der bekanntesten fotografischen Ikonen der letzten dreissig Jahre geschaffen.

Der Vortrag fand gestern Abend in der Casa Cultura statt, dem Soldatenheim des ehemaligen Kasernengeländes Auf der Freiheit. Mit schätzungsweise 700 bis 800 Zuschauern war der Saal rappeldicke voll:


In der vom Statdmuseum Schleswig gut organisierten Präsentation zeigte Steve McCurry mehr als 130 seiner Fotografien, und zu fast jedem Bild gab es eine interessante Geschichte oder ein Stück Hintergrundinformation zu hören. McCurry's Stil war locker, teilweise sogar witzig, und die spontanen Reaktionen des Publikums liessen keinen Zweifel daran aufkommen, dass der auf Englisch gehaltene Vortrag gut ankam (im doppelten Sinne).

Neben schönen Fotos von Reisen nach Indien, Nepal, Tibet oder Afghanistan waren auch Bilder von den Attentaten des 11. September und einige schockierende Bilder aus Kriegsregionen zu sehen. Die von den meisten Zuschauern mit Spannung erwarteten Bilder des afghanischen Mädchens kamen natürlich ganz zum Schluss:




Anschließend gab es noch Gelegenheit, Fragen an den Fotografen zu richten, was das sachverständige Publikum auch munter tat:


Hier konnten wir beispielsweise erfahren, dass McCurry auf seinen Auslandsreisen meist einen muttersprachlichen Assistenen dabei hat, dass Farbe ihm nicht das Hauptanliegen in seinen Bildern ist (obgleich er ein gutes Auge für Farbkompositionen habe), und dass er mit Nikon-Equipment fotografiert, gelegentlich auch mit einer Hasselblad. Besonders erwähnt hat er die D3, deren hohe Lichtempfindlichkeit
seinem Stil sehr entgegen kommt.

Alles in allem ein sehr schöner Vortrag, für den sich die relativ weite Anfahrt bei Schnee und Eis mehr als gelohnt hat. Alle Aufnahmen habe ich mit der LX3 von meinem Platz aus gemacht. Es war relativ dunkel im Saal, ich musste mit ISO 400 bei Offenblende f/2 und 1/13 bis 1/25 sec. aus der Hand fotografieren.

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Mittwoch, 11. Februar 2009

Es schneit im Lande

Montag Nacht fing es ganz leicht an zu schneien, Dienstag morgen steigerte sich der Schneefall, und es hörte erst gegen Abend wieder auf. Vor meinem Bürofenster war alles richtig schön weiss:


Bis zum Abend waren Autos, Straßen und Häuser unter einer knapp zehn Zentimer dicken, weißen Schneedecke vergraben, die - trotz Sonnenschein und Plustemperaturen - den heutigen Tag ganz ordentlich überstanden hat.

Selten genug in Schleswig-Holstein, daher einen Artikel wert.

Sonntag, 8. Februar 2009

Schwerin

Der allererste Tag unserer Ostseetour führte uns nach Schwerin, der Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns. Bei schönstem Herbstwetter parkten wir unser Auto am Pfaffenteich:


Im Bild ist der Schweriner Dom zu sehen, der - so wurde es vor ein paar Tagen überraschend beschlossen - nach der Fusion der norddeutschen Landeskirchen Sitz des Landesbischofs werden soll. Sehr zum Missfallen von Lübeck, wo man wohl fest damit gerechnet hatte, den Zuschlag zu bekommen.

Anschließend machten wir uns auf den knapp 1 km langen Weg zum Schloss:


Südlich vom Schloss befindet sich der Schlossgarten:


Seine Ostseite grenzt direkt an den Schweriner See:


Mich hat das sehr beeindruckt: man geht durch die Fußgängerzone wie in jeder anderen Stadt auch, und plötzlich steht man vor einem ziemlich großen, ziemlich prunkvollen Schloss, praktisch mitten im Wasser. Das hat schon was.

Bei aller Herrlichkeit sind aber auch im Jahre 20 nach dem Fall der Mauer noch immer Reste der DDR-Vergangenheit zu sehen:



Dafür braucht man gar nicht lange zu suchen. Die Vergangenheit begegnet einem fast auf Schritt und Tritt - die beiden Bilder habe ich im Vorbeigehen in der Schelfstadt aufgenommen.

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Montag, 2. Februar 2009

The Brain

Auch das folgende Bild habe ich mit der LX3 aufgenommen:


Bei dürftigem Licht, mit ISO 200, 1/20 s. und Blende 2, und - dank Bildstabilisator - aus der Hand. Mit der Canon G10 wäre ich schon bei ISO 400 gewesen (größte Blende f/2.8), mit meiner Panasonic G1 wahrscheinlich sogar bei ISO 800. Und 'ne Nikon D700 kann man nicht den ganzen Tag mit sich herumschleppen.

Die 200%-Pixelpeeper werden angesichts des allemal vorhandenen Bildrauschens verächtlich die Nase rümpfen, für eine mittelgroße Abbildung in einem Fotobuch reicht das Foto aber allemal aus. Wer mag, schaut sich mal Bücher von Salgado, Rakete oder Smith an - da gibt's Filmkorn en masse!