Steve McCurry in Schleswig
Der Vortrag fand gestern Abend in der Casa Cultura statt, dem Soldatenheim des ehemaligen Kasernengeländes Auf der Freiheit. Mit schätzungsweise 700 bis 800 Zuschauern war der Saal rappeldicke voll:
In der vom Statdmuseum Schleswig gut organisierten Präsentation zeigte Steve McCurry mehr als 130 seiner Fotografien, und zu fast jedem Bild gab es eine interessante Geschichte oder ein Stück Hintergrundinformation zu hören. McCurry's Stil war locker, teilweise sogar witzig, und die spontanen Reaktionen des Publikums liessen keinen Zweifel daran aufkommen, dass der auf Englisch gehaltene Vortrag gut ankam (im doppelten Sinne).
Neben schönen Fotos von Reisen nach Indien, Nepal, Tibet oder Afghanistan waren auch Bilder von den Attentaten des 11. September und einige schockierende Bilder aus Kriegsregionen zu sehen. Die von den meisten Zuschauern mit Spannung erwarteten Bilder des afghanischen Mädchens kamen natürlich ganz zum Schluss:
Anschließend gab es noch Gelegenheit, Fragen an den Fotografen zu richten, was das sachverständige Publikum auch munter tat:
Hier konnten wir beispielsweise erfahren, dass McCurry auf seinen Auslandsreisen meist einen muttersprachlichen Assistenen dabei hat, dass Farbe ihm nicht das Hauptanliegen in seinen Bildern ist (obgleich er ein gutes Auge für Farbkompositionen habe), und dass er mit Nikon-Equipment fotografiert, gelegentlich auch mit einer Hasselblad. Besonders erwähnt hat er die D3, deren hohe Lichtempfindlichkeit
seinem Stil sehr entgegen kommt.
Alles in allem ein sehr schöner Vortrag, für den sich die relativ weite Anfahrt bei Schnee und Eis mehr als gelohnt hat. Alle Aufnahmen habe ich mit der LX3 von meinem Platz aus gemacht. Es war relativ dunkel im Saal, ich musste mit ISO 400 bei Offenblende f/2 und 1/13 bis 1/25 sec. aus der Hand fotografieren.