Mittwoch, 17. September 2008

Ratzeburg

Am vorletzten Wochenende habe ich ein Fotoseminar des DVF Nordmark in Lübeck besucht. Eher ungewöhnlich für die Vereinigung norddeutscher Amateurfotografen war als Thema die Reportagefotografie ausgewählt worden.

Als Dozent konnte der Hannoveraner Fotografie-Professor Rolf Nobel gewonnen werden, der an der FH Hannover einen bemerkenswerten Bachelor-Studiengang aufgebaut hat, der sich hauptsächlich mit Reportage-Fotografie beschäftigt (schade, dass ich nicht mehr zwanzig bin ;-).

Eine konkrete Aufgabe an die Teilnehmer des Seminars bestand darin, die Bilder für eine Reisereportage über Ratzeburg zu fotografieren und daraus eine kleine Präsentation zu erstellen. Damit hatte ich leider überhaupt nicht gerechnet, und der Verzicht auf eine lange Brennweite stellte sich später als nicht allzu clevere Entscheidung heraus.

Dennoch sind angesichts der knappen Zeit und der mittelprächtigen Lichtverhältnisse einige brauchbare Aufnahmen gelungen. Nachfolgend eine kleine Auswahl daraus, und ein wenig Text dazu.

Ratzeburg liegt gewissermaßen mitten im Wasser! Anders als vergleichbare Kleinstädte ist es daher nicht nur per Straße, sondern - insbesondere von Lübeck aus - auch gut mit dem Schiff zu erreichen:


Der Kern der Stadt liegt auf einer Insel, die über mehrere Dämme mit dem Festland verbunden ist. Sie grenzt im Norden an den großen Ratzeburger See, im Süden an den Küchensee und im Osten an den Domsee.

Schon von weitem erkennt man das Wahrzeichen der Stadt, den im 12. Jahrhundert erbauten Dom, der am nördlichen Ende der Insel auf einer kleinen Anhöhe liegt:


Die Insel an sich misst vielleicht 500 Meter im Durchmesser und kann bequem zu Fuß erkundet werden. Auf dem Weg zum Dom wandert man teils am Ufer des großen Sees entlang, teils geht man durch die malerische Altstadt:


Der Dom gehört bei einem Aufenthalt in der Stadt zum Pflichtprogramm und sollte unbedingt besucht werden:


Rund um den Dom finden sich eine ganze Reihe gut erhaltener Häuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Sie wurden liebevoll restauriert und dienen heute zu Wohnzwecken oder werden als öffentliche oder kulturelle Einrichtungen genutzt:



Bemerkenswert fand ich zum Beispiel das A. Paul Weber Museum:


Es wurde dem gleichnamigen Maler und Grafiker gewidmet, der lange Zeit in der Nähe von Ratzeburg lebte und arbeitete. Beispiele seines Schaffens finden sich nicht nur im Museum, sondern auch auf dessen Webseite, etwa Das Gerücht oder Die Angst regiert. Ganz in der Nähe des Doms befindet sich auch das Leistungszentrum des deutschen Ruderverbands.

Als Inselstadt hat Ratzeburg einen hohen Freizeit- und Erholungswert. Man kann am Ufer flanieren oder dinieren, mitten in der Stadt Kanu fahren oder im See baden:



Ich denke, Ratzeburg ist ein sehenswertes kleines Städtchen, dessen Besuch sich lohnt. Auch das Seminar hat mir gut gefallen. Zu späterer Zeit wird noch über die Fahrt auf der Wakenitz zu berichten sein (dem "Amazonas des Nordens"), die ebenfalls zum Wochenendprogramm gehörte.

Von hier aus noch einmal vielen Dank an die Organisatoren und den Dozenten!

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