Donnerstag, 31. Dezember 2009

Räucherfisch

Eigentlich sollte es nur ein kurzes, nachweihnachtliches Familientreffen werden. Aber als der Rest der Familie sich gerade bei Kaffee und Kuchen niedergelassen hatte, begann der Hausherr, draussen Fische zu räuchern. Das war natürlich eine schöne Gelegenheit, ein paar Bilder zu machen. Also habe ich mir kurzerhand die E-P1 gegriffen, das 1.7/20er drauf gesetzt und mitfotografiert:







Die ganze Aktion hat eine dreiviertel Stunde gedauert und etwa hundert Bilder eingebracht. Zwölf von ihnen haben überlebt, sechs wurden für diese Geschichte ausgewählt. Ein wenig moderate Nachbearbeitung in Lightroom (Beschneidung, Schwarz-Weiß-Konvertierung, Tonwert- und Kontrastanpassung) und fertig war eine kleine Bildreportage.

Gut, dass ich die Kamera dabei hatte!

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Sonntag, 27. Dezember 2009

Hamburg Mümmelmannsberg

Gestern war ich für zwei Stunden in Mümmelmannsberg. Das ist einer der Hamburger "Problemstadtteile", ähnlich wie Osdorfer Born, Steilshoop oder Kirchdorf-Süd.


In Mümmelmannsberg leben etwa 20.000 Menschen auf noch nicht einmal 2,5 Quadratkilometern. Die Einwohnerdichte in der Großsiedlung aus den 70er Jahren ist damit höher als in Detroit oder Chicago.


Der Ausländeranteil beträgt 25 Prozent, der Anteil der Arbeitslosen und Sozialhilfeempfänger macht fast ein Drittel aus, die Kriminalitätsrate ist überdurchschnittlich hoch.


Der erste Eindruck war entsprechend finster.

Meine Parkmöglichkeit musste ich gleich wieder aufgeben, weil in unmittelbarer Nähe eine vierköpfige "Gang" patroullierte und ich keine Lust hatte, Kamera, Handy und Geld loszuwerden. Auf der Suche nach Fotomotiven hatte ich beim Marsch durch die Betonsilos ständig das Gefühl, aus einem der Fenster beobachtet zu werden. Das Wetter war grau und trübe und es waren nur wenige Menschen auf der Strasse. Es war relativ leicht, Bilder zu machen, mit denen die gängigen Klischees bedient und meine eigenen Vorurteile bestätigt wurden.


Als ich dann später den Artikel schrieb, bin ich nachdenklich geworden und habe mich gefragt, wie "objektiv" diese Wahrnehmungen eigentlich waren. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ich im Grunde (fast) gar nichts weiß. Zwei Stunden in einem fremden Stadtteil zeigen einem halt nur die Fassaden, und nicht mehr. Ich war in keiner Wohnung, in keinem Laden und habe mit niemandem gesprochen. Das soll nicht heissen, dass der erste Eindruck notwendigerweise falsch war. Aber gesichert sind tatsächlich nur ein paar Äußerlichkeiten, der Rest ist Spekulation. Gut, sich das ab und zu klar zu machen.


Als ich im Web etwas recherchierte, wurde das Bild differenzierter - in beide Richtungen. Einerseits bemühen sich Schulen und Vereine um Normalität und um die Darstellung eines weitgehend friedfertigen, multikulturellen Zusammenlebens. Anderseits liest man über Schießereien und Bandenkriminalität und eine eigens gegründete Sonderkommission, die versucht, die ausufernden Probleme in den Griff zu bekommen. Quellen finden sich beispielsweise hier, hier, hier, hier, hier oder hier. Auch den Film Chico, der sich mit dem Thema Drogenkriminalität in Hamburg beschäftigt und zum Teil hier gedreht wurde, werde ich mir mal besorgen.

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Freitag, 25. Dezember 2009

Neubau Bahnbrücke Stör

Am Rande des Alsen-Geländes in Itzehoe wurde begonnen, die alte Eisenbahnbrücke über die Stör zu erneuern. Trotz des heutigen Schnee-Tau-Matschwetters war diese Maßnahme eine gute Gelegenheit für mich, dem Weihnachtstrubel für eine Stunde zu entkommen. Angelockt hat mich ein gigantischer Kran, der schon vom Delftor aus zu sehen ist:


Der Ausleger muss etwa 80 Meter lang sein; vermutlich handelt es sich bei dem Autokran um den Liebherr LTM 1500-8.1 der Firma KVN.

Eine Seite der Doppelbrücke wurde bereits abgerissen, der Zugverkehr Hamburg-Westerland wird derzeit einspurig über den Fluß geführt:


Schaut man sich die Brücke aus der Nähe an, kommt man in kürzester Zeit zu der Meinung, dass es wirklich langsam Zeit wurde für den Abriss:


Fast wundert man sich, dass das alte Bauwerk überhaupt noch befahrbar ist (die Züge fahren schon seit Jahren sehr langsam darüber).

Die Brücke wurde mit dem Schneidbrenner in handliche Teile zerschnitten:


Ihre sterblichen Überreste bilden einen großen Haufen voller Eisenteile hinter dem Stördeich.



Glaubt man dem Kapitän der Barkasse, auf der wir vor zwei Wochen eine Hafenrundfahrt gemacht haben, wird der Schrott nach Hamburg gebracht und von dort aus nach Japan verschifft. Dort werden dann fabrikneue Mazdas daraus hergestellt, die per Schiff zurück nach Deutschland kommen.

Ist doch ein netter Gedanke, in einer ehemaligen Eisenbahnbrücke durch die Gegend zu fahren! Wir besitzen übrigens einen Mazda - die Eisenbahnbrückentheorie würde durchaus Sinn machen, das etwas ungelenke Fahrverhalten dieses Vehikels zu erklären ;-).

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Montag, 7. Dezember 2009

Dubrovnik

Es ist schon knapp zwei Monate her, dass wir in Kroatien waren, und leider komme ich erst jetzt nach und nach dazu, die Bilder einzustellen. Manche Dinge brauchen halt etwas länger.

Hier seht ihr Bilder von Dubrovnik, der man zu Recht den Beinamen "Perle der Adria" gegeben hat. Als wir morgens ankamen, war es bitterlich kalt, Kroatien litt in unserer Urlaubswoche unter einem richtig üblen Tief. Aber nach und nach kam die Sonne etwas durch und am Nachmittag war das Wetter dann ganz erträglich.

Dubrovnik ist ein Gewirr von Gassen...

...und Häuserschluchten

Die ganze Altstadt ist von einer Mauer umgeben

Darin ein Gewimmel von Häusern

Ein Basketballplatz in exponierter Lage

Eine Schule direkt hinter der Mauer

Und der Hafen auf der Südseite

Ein paar Tage später sind wir noch einmal vorbei gefahren und da war dann richtig tolles Wetter. Die folgenden Bilder zeigen Dubrovnik von oben, also von der Küstenstrasse aus gesehen. Ein Traum! So haben wir uns Kroatien immer vorgestellt.

Die Franjo-Tudjman-Brücke

Eine tiefer gelegene Küstenstraße

Ein Teil des Hafens mit Mittelmeer-Kreuzfahrtschiffen

Die Alt- und ein Teil der Neustadt von Süden aus gesehen

Nach Dubrovnik fährt man (also Tourist) nur der Altstadt wegen. Wie gesagt, sie ist komplett von einer sehr dicken und hohen Mauer gegeben, die nur an zwei Stellen durchlässig ist. In der Stadt finden sich natürlich viele Geschäfte und Restaurants, es gibt aber auch ruhigere Teile mit normalen Wohnhäusern, Schulen, Kirchen usw.

Die Stadt ist sehr malerisch und hat sich ihren Beinamen wahrlich verdient, eine Art Venedig ohne Wasser mittendrin. Wann immer wir da waren, war die Altstadt von großen weißen Kreuzfahrtschiffen umzingelt, aus deren Beibooten die Besucher in die Stadt strömten. Ein Besuch von Dubrovnik gehört für Urlauber in Süd-Dalmatien zum Pflichtprogramm und wird von praktisch allen Urlaubsorten aus per (Mini-)Bus angeboten.

Falls ihr in der Nähe seid, fahrt hin, ihr werdet mit Sicherheit nicht enttäuscht! Nach dem Flanieren in dem Gassengewirr am Boden solltet ihr tatsächlich auch einmal auf die Mauer gehen und darauf die Stadt umrunden. Das kostet zwar ein bisschen Eintritt, aber von dort hat man einfach einen fantastischen Überblick über die Stadt und die Landschaft, in die sie eingebettet ist.

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