Donnerstag, 22. April 2010

Es ward Licht

Hinter unserem Haus verläuft ein kleiner Schotterweg für Spaziergänger und Hundebesitzer. Seit sechs Jahren stehen dort Straßenlaternen, ohne angeschlossen zu sein. Als ich heute in der Dämmerung auf die Terrasse trat, traute ich meinen Augen nicht: Die Laternen brennen!


Also habe ich schnell die E-P1 herausgeholt, das 1.7/20er aufgesetzt und aus der Hand fotografiert. Mit 1/10 s., Offenblende und Bildstabilisator ging das ohne weiteres - jedes Bild war scharf. Gerade noch rechtzeitig, so dass zum Ende der blauen Stunde im Zusammenspiel mit dem orangfarbenen Licht der Straßenlaterne eine einfache und stimmungsvolle Aufnahme entstand.

PS. Aufnahmen, in denen blau und orange eine wichtige Rolle spielen, gab es hier schon öfter. Ein ähnliches Beispiel ist Straßenlaterne im Regen vom 6. April 2006. Wenn ihr nach dem Stichwort "blau" sucht, findet ihr noch mehr.

Sonntag, 18. April 2010

Normal ist das nicht

Nach dem kleinen Rangierunfall vom Dienstag (der mir eine sehr bildliche Vorstellung der vormals abstrakten Begriffe "Luxation" und "Reposition" eingebracht hat) war ich heute erstmals wieder mit dem Motorrad unterwegs. Ziel war - wie so oft bei gutem Wetter - Kollmar an der Elbe.

Blickt man vom Deich aus nach rechts, sieht es so aus:


Blauer Himmel, Sonne und ein paar Spaziergänger am Deichidyll. Blickt man dagegen nach links, stellen sich die Dinge geringfügig anders dar:


Was hier und heute an Motorrädern auffuhr, war tatsächlich nicht mehr "normal" (im statistischen Sinne). Etwa alle 30 Sekunden kam oder fuhr ein Motorrad oder eine Gruppe von Motorrädern in den kleinen Hafen hinein oder hinaus. Und man konnte von MZ bis Harley, von BMW bis Triumph alle nur denkbaren Marken, Typen und Umbauten bewundern. Fast war es schon ein bisschen zu voll - den Charakter eines Geheimtipps für Motorradfahrer hat Kollmar jedenfalls endgültig verloren.

PS. Dass es hier in letzter Zeit etwas stiller geworden ist, liegt unter anderem an einigen dicken Wälzern, die ich zur Zeit ernsthaft versuche durchzuarbeiten (u.a. dies und das). Erst wenn Hauptkomponenten-, Faktoren, Cluster- und Varianzanalyse verstanden sind, wird wohl wieder etwas mehr Muße für die Fotografie zur Verfügung stehen.

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Sonntag, 4. April 2010

Dramatischer Himmel

In längst vergangenen Zeiten, als noch auf Schwarz-Weiß-Film fotografiert wurde, haben die Fotografen einen Farbfilter vor das Objektiv geschraubt, um die Motivkontraste hervorzuheben. Mit einem Orangefilter wurde beispielsweise der blaue Himmel abgedunkelt und so die Kontraste zu den weißen Wolken verstärkt. Sollte der Effekt etwas stärker sein, wurde ein Rotfilter verwendet, für einen etwas schwächeren Effekt ein Gelbfilter.

Heute wird nicht mehr auf Film fotografiert, aber man kann praktisch denselben Effekt auch in Lightroom erzielen. Dazu wird nach der Schwarz-Weiß-Konvertierung die Helligkeit des Blaukanals etwas reduziert. Dadurch verdunkelt sich das Himmelsblau und die weißen Wolken kommen ihm gegenüber besser zur Geltung. Wenn ansonsten kein Blau im Bild ist, bleiben die übrigen Bildelemente unverändert. Meist muss man allerdings noch einige weitere Tonwert- und Kontrastanpassungen vornehmen.

Hier ein Bild, das ich bei "schönstem" Aprilwetter heute am Strand von Kollmar an der Elbe aufgenommen habe:


Führt man die o.g. Anpassungen durch, erhält man ein kontrastreicheres Bild, das dem Ideal des in Fotografenkreisen viel zitierten "dramatischen Himmels" deutlich näher kommt als das Original:


Nach den Kanalanpassungen musste ich das Bild noch entrauschen, denn der reduzierte Blaukanal verursachte sichtbare Störungen in den dunklen Bereichen des Himmels. Ansonsten hielten sich die Manipulationen in Grenzen und waren in Minutenschnelle erledigt.

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Samstag, 3. April 2010

Blick vom Altan

Heute war ich nach langer Zeit mal wieder mit der Kamera unterwegs. Dabei wollte ich mir einige der Stellen ansehen, die Anna Brenken in ihrem Büchlein Stille Winkel in Hamburg beschreibt. Gleich die erste Location, die ich ansteuerte, war fotografisch erfolgreich:


Sie zeigt den auf Seite 51 ff. beschriebenen Innenhof des dreieckigen Gebäudekomplexes zwischen Neuem Wandrahm und Pickhuben. Dort war es zwar längst nicht so still und einsam wie im Buch beschrieben, denn innerhalb der Viertelstunde, die ich dort fotografierte, waren drei weitere Besuchergrüppchen vor Ort. Bemerkenswert ist dagegen die im Buch erwähnte Aussicht nach Osten:


Von besagtem Altan blickt man nämlich ganz neckisch wie von einem über dem Wasser liegenden Balkon auf den Kannengießerort samt gleichnamiger Brücke sowie auf die Backsteinfassaden der Speicherstadt am Neuen Wandrahm.

P.S. Wer (wie ich) nicht weiß, was ein Altan ist, schaut hier nach.

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