Sonntag, 4. April 2010

Dramatischer Himmel

In längst vergangenen Zeiten, als noch auf Schwarz-Weiß-Film fotografiert wurde, haben die Fotografen einen Farbfilter vor das Objektiv geschraubt, um die Motivkontraste hervorzuheben. Mit einem Orangefilter wurde beispielsweise der blaue Himmel abgedunkelt und so die Kontraste zu den weißen Wolken verstärkt. Sollte der Effekt etwas stärker sein, wurde ein Rotfilter verwendet, für einen etwas schwächeren Effekt ein Gelbfilter.

Heute wird nicht mehr auf Film fotografiert, aber man kann praktisch denselben Effekt auch in Lightroom erzielen. Dazu wird nach der Schwarz-Weiß-Konvertierung die Helligkeit des Blaukanals etwas reduziert. Dadurch verdunkelt sich das Himmelsblau und die weißen Wolken kommen ihm gegenüber besser zur Geltung. Wenn ansonsten kein Blau im Bild ist, bleiben die übrigen Bildelemente unverändert. Meist muss man allerdings noch einige weitere Tonwert- und Kontrastanpassungen vornehmen.

Hier ein Bild, das ich bei "schönstem" Aprilwetter heute am Strand von Kollmar an der Elbe aufgenommen habe:


Führt man die o.g. Anpassungen durch, erhält man ein kontrastreicheres Bild, das dem Ideal des in Fotografenkreisen viel zitierten "dramatischen Himmels" deutlich näher kommt als das Original:


Nach den Kanalanpassungen musste ich das Bild noch entrauschen, denn der reduzierte Blaukanal verursachte sichtbare Störungen in den dunklen Bereichen des Himmels. Ansonsten hielten sich die Manipulationen in Grenzen und waren in Minutenschnelle erledigt.

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