Sonntag, 10. Januar 2010

Schnee und Eis und Sturm

Zusätzlich zu den ohnehin schon frostigen Temperaturen bringt das Tief "Daisy" an diesem Wochenende auch noch Schnee und stürmische Winde nach Deutschland. Obschon das ganz große Chaos bisher ausgeblieben ist, hat der Winter auch den Norden fest im Griff. Vor allem der Wind führt dazu, dass sich Schneeverwehungen bilden und einige Straßen langsam unpassierbar werden. Die nachfolgenden Bilder vermitteln einen Eindruck von den Zuständen an der Unterelbe - genauer gesagt, von der Region um Itzehoe, Wilster, Brunsbüttel, Brokdorf und Glückstadt. Ich habe sie gestern aufgenommen.


Während die Stör auf den ersten Blick vollkommen eisfrei erscheint, ist die Wilster Au bereits mit einer Eisschicht bedeckt. Der kleine Hafen an der Schleuse Kasenort, wo sich beide vereinigen, ist jedenfalls "außer Gefecht".


Auch weiter flussaufwärts ist die Wilster Au vereist. Die folgende Aufnahme entstand etwa bei Kathen:


In dem offenen Gebiet der Wilstermarsch hat der Wind leichtes Spiel und fegt den Schnee über die freien Felder auf die Straße. Direkt hinter Wilster traf ich auf die ersten Schneeverwehungen, etwas weiter westlich, bei Ecklakerhörn, waren sie am Mittag zum Teil schon 30 cm hoch:


Die Fahrrinne der Elbe bei Brunsbüttel und die Schleusen zum Nord-Ostsee-Kanal waren zwar noch eisfrei, in Ufernähe haben sich aber bereits große Eissschollen gebildet:


Auch auf der B 431 gibt es bereits kurz hinter Brunsbüttel an vielen Stellen Verwehungen. Hinter dem Kernkraftwerk Brokdorf, bei Hollerwettern, sind sie so hoch, dass man nur noch mit viel Schwung durch kommt:


Am Störsperrwerk bei Wefelsfleth konnte ich dann sehen, dass die Stör doch nicht ganz so eisfrei war, wie es auf den ersten Blick aussah. Jedenfalls trieb das ablaufende Wasser einen steten Strom kleinerer Eisschollen von der Stör in die Elbe:


In Glückstadt hat die Elbefähre ihren Dienst wegen Eisgangs eingestellt. Schuld ist daran wohl weniger das Eis im Wasser als die Vereisung der beweglichen Brücke, mit der die Autos auf die Fähre fahren. Wegen des meterdicken Eises unter der Brücke lässt sich diese nicht mehr so weit absenken, wie es angesichts des niedrigen Wasserstandes nötig wäre.

Auch hier sind die Ufergebiete der Elbe schon gefroren. Blickt man vom Fähranleger nach Südosten in Richtung Innenstadt, sieht man nichts außer Eis:


Fazit: zwar hat auch der Norden in diesem Jahr einen knackigen Winter bekommen, aber während Schneetief "Daisy" in anderen Teilen Deutschlands und Europas bereits zu größeren Problemen geführt hat, ist die Wetterlage hier im Norden noch relativ entspannt (abgesehen von einigen Ausnahmen, wie z.B. Fehmarn oder Rügen). Die nächsten Tage werden zeigen, ob das so bleibt.

Labels: