Sonntag, 3. Januar 2010

Baustelle Elbphilharmonie

"Es sind immer die Fotografen, die verloren gehen", meinte der Tour-Guide zu Beginn der Führung. Fast hätte er Recht gehabt, denn was bei eisigen Minusgraden mit Plastikhelm und ungefütterten Sicherheits-Gummistiefeln nicht gerade als Kaffeekränzchen begann, entpuppte sich sehr schnell als Eldorado für die Foto-Begeisterten in der Runde. Mehr als einmal mussten wir uns sputen, der Gruppe hinterher zu kommen, um nicht den Anschluss in dem unübersichtlichen Gebäude zu verlieren.

Was war passiert? Ganz einfach, ich habe heute Vormittag eine Führung über die Baustelle der neuen Elbphilharmonie mitgemacht:


Die Elphilharmonie wird das neue architektonische Wahrzeichen Hamburgs und soll zudem eines der besten Konzerthäuser der Welt werden. Auf dem Gelände des ehemaligen Kaispeichers A (noch früher: Kaiserspeicher) entsteht inmitten der neuen Hafencity ein monumentales Gebäude mit einer gigantischen Backstein-/Glas-Fassade.

In der Fuge zwischen der Backstein- und Glasschicht wird sich die öffentlich zugängliche "Plaza" befinden und einen grandiosen Ausblick auf Hafen, Landungsbrücken und City bieten. Im Gebäude werden auch ein Hotel und diverse Eigentumswohnungen untergebracht sein. Der akustisch ausgeklügelte große Konzertsaal wird als Heimstätte des NDR Sinfonieorchesters mehr als 2000 Zuhörern Platz bieten, die in unregelmäßig angeordneten Rängen übereinander sitzen ("Weinberg-Prinzip").

Neben symphonischer Musik werden auch andere Musikrichtungen wie Jazz und Weltmusik und sicher auch einmal Bach zu hören sein (dank einer großzügigen Einzelspende wird es eine große Konzertorgel geben).

Die auf 20 Personen limitierte Führung begann mit der Anmeldung am Pavillon der Elbphilharmonie an den Magellan-Terassen:


Vom Obergeschoss des Pavillons aus kann man übrigens in das 1:10-Modell eintauchen, an dem der für den Klang verantwortliche Japaner Yasuhisa Toyota die akustischen Simulationen durchgeführt hat:


Nachdem man ins Gebäude kommt, fährt man zunächst mit der als "Tube" bezeichneten 80 Meter langen Rolltreppe hinauf zur Plaza:


Ich muss gestehen, dass ich wegen der Fotografiererei nicht allzu viel von den Ausführungen des Tour Guides mitbekommen habe. Ich hoffe zwar, die großen Zusammenhänge verstanden zu haben, aber im folgenden sollen vor allem die Bilder einen Eindruck vom aktuellen Zustand der Baumaßnahme vermitteln. Los geht's.

Hier sieht man einen der beiden kleineren Konzertsäle:


Das ist die Stahlkonstruktion der Treppenskulptur, die von der Plaza in das Foyer des großen Konzertsaals führen wird:


Der Ausblick von der Plaza nach Westen in Richtung Landungsbrücken:


Ein Teil der Außenhülle des großen Konzertsaals (die Innenhülle wird zur akustischen Trennung auf Federn gelagert):


Und hier der Blick in den Rohbau des großen Konzertsaals:


Wir hatten auch die große Ehre, die ersten sechs der gewölbten Glasscheiben für die Fassade zu sehen:


Und so sehen sie von außen aus:


Weitere Informationen zur Elbphilharmonie finden sich in großer Anzahl im Web. Beispielhaft seien hier www.elbphilharmonie.de und www.stiftung-elbphilharmonie.de genannt. Auch eine Google-Suche unter Kombination des Suchbegriffs "Elbphilharmonie" mit Unterbegriffen wie "Tube", "Plaza", "Orgel", "Weisse Haut" oder "Federn" führt zu unzähligen weiteren informativen Links.

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