Schwarz-Weiss oder Farbe?
Als Farbfotos sich zu verbreiten begannen und auch in Zeitschriften gut zu reproduzieren waren, entbrannte unter den Fotografen weltweit eine Diskussion darüber, ob Farbe oder Schwarz-Weiss das Mittel der Wahl sei.
Diese Diskussion ist weitgehend beendet, heute arbeitet die grosse Mehrheit aller Fotografen in Farbe. Die Schwarz-Weiss-Fotografie hat sich jedoch ihre Nische erhalten und es gibt eine ganze Reihe prominenter Beispiele dafür. James Nachtwey, Eugene Richards oder Sebastiao Salgado, Helmut Newton oder Jim Rakete sind nur einige Beispiele zeitgenössischer Fotografen, die ausschließlich oder überwiegend in Schwarz-Weiss fotografieren.
Die s/w-Fotografie schult das Auge, denn sie erzwingt die Konzentration auf Linien, Formen und Flächen und die Beschäftigung mit Licht, Schatten und Tonwerten. In der Farbfotografie lässt man sich nur Allzugern von Farbeffekten blenden und vermutet darin das eigentliche Motiv. Daß dies häufig eine Fehleinschätzung ist, zeigt sich beim Betrachten der Prints, wenn das Bild keine Substanz hat. Enttäuschung ist die Folge.
Der große Vorteil der aktuellen Digitalkameras ist, daß sie es erlauben, schnell und einfach zwischen beiden Modi umzuschalten: man kann also pro Bild entscheiden, ob man in Farbe oder Schwarz-Weiss fotografieren will. Üblicherweise zeigen die Monitore auch eine schwarz-weisse Vorschau (ausgenommen DSLRs natürlich), was bei der Bildgestaltung natürlich hilft. Ich kann nur jeden Amateurfotografen ermuntern, dies einmal auszuprobieren und von Zeit zu Zeit in Schwarz-Weiss zu fotografieren.
Ich selbst fotografiere heute die meisten Motive in Schwarz-Weiss und benutze Farbe nur ausnahmsweise - vielleicht in 10 bis 15 Prozent aller Fälle. Auch in Bildersammlungen (z.B. Fotobüchern) scheue ich mich nicht, Schwarz-Weiss und Farbe zu mischen. In der Natur gibt es ein ähnliches Konzept, denn Farbe hat im Pflanzen- und Tierreich oft Signalwirkung. Sie dient dazu, Aufmerksamkeit zu erregen und sich aus der grossen Masse uniformer Grün- und Brauntöne abzuheben. Was natürlich nur funktioniert, wenn sie sparsam eingesetzt wird.
Das oben abgebildete Hochhausmotiv zeigt noch eine andere Art, mit dem Thema umzugehen. Das Foto liegt in der Mitte zwischen Farbe und Schwarz-Weiss, d.h. es wurde in Farbe aufgenommen und später am Computer entsättigt. Es ist also nur noch ein kleiner Teil der ursprünglich vorhandenen Farbinformation da. Die Entsättigung tritt auch in natürlichen Situationen ein, etwa bei sehr weit entfernten Motiven (Luftperspektive), in Gegenlichtsituationen oder generell bei diesiger Luft.
Diese Diskussion ist weitgehend beendet, heute arbeitet die grosse Mehrheit aller Fotografen in Farbe. Die Schwarz-Weiss-Fotografie hat sich jedoch ihre Nische erhalten und es gibt eine ganze Reihe prominenter Beispiele dafür. James Nachtwey, Eugene Richards oder Sebastiao Salgado, Helmut Newton oder Jim Rakete sind nur einige Beispiele zeitgenössischer Fotografen, die ausschließlich oder überwiegend in Schwarz-Weiss fotografieren.
Die s/w-Fotografie schult das Auge, denn sie erzwingt die Konzentration auf Linien, Formen und Flächen und die Beschäftigung mit Licht, Schatten und Tonwerten. In der Farbfotografie lässt man sich nur Allzugern von Farbeffekten blenden und vermutet darin das eigentliche Motiv. Daß dies häufig eine Fehleinschätzung ist, zeigt sich beim Betrachten der Prints, wenn das Bild keine Substanz hat. Enttäuschung ist die Folge.
Der große Vorteil der aktuellen Digitalkameras ist, daß sie es erlauben, schnell und einfach zwischen beiden Modi umzuschalten: man kann also pro Bild entscheiden, ob man in Farbe oder Schwarz-Weiss fotografieren will. Üblicherweise zeigen die Monitore auch eine schwarz-weisse Vorschau (ausgenommen DSLRs natürlich), was bei der Bildgestaltung natürlich hilft. Ich kann nur jeden Amateurfotografen ermuntern, dies einmal auszuprobieren und von Zeit zu Zeit in Schwarz-Weiss zu fotografieren.
Ich selbst fotografiere heute die meisten Motive in Schwarz-Weiss und benutze Farbe nur ausnahmsweise - vielleicht in 10 bis 15 Prozent aller Fälle. Auch in Bildersammlungen (z.B. Fotobüchern) scheue ich mich nicht, Schwarz-Weiss und Farbe zu mischen. In der Natur gibt es ein ähnliches Konzept, denn Farbe hat im Pflanzen- und Tierreich oft Signalwirkung. Sie dient dazu, Aufmerksamkeit zu erregen und sich aus der grossen Masse uniformer Grün- und Brauntöne abzuheben. Was natürlich nur funktioniert, wenn sie sparsam eingesetzt wird.
Das oben abgebildete Hochhausmotiv zeigt noch eine andere Art, mit dem Thema umzugehen. Das Foto liegt in der Mitte zwischen Farbe und Schwarz-Weiss, d.h. es wurde in Farbe aufgenommen und später am Computer entsättigt. Es ist also nur noch ein kleiner Teil der ursprünglich vorhandenen Farbinformation da. Die Entsättigung tritt auch in natürlichen Situationen ein, etwa bei sehr weit entfernten Motiven (Luftperspektive), in Gegenlichtsituationen oder generell bei diesiger Luft.
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