Mittwoch, 28. Juli 2010

Besteigung einer Windkraftanlage

Am letzten Samstag hatte die Prokon-Gruppe aus Itzehoe ihren Windpark Quarnstedt Störkathen im Rahmen eines kleinen Festes für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Gelegenheit durften wir uns natürlich nicht nicht entgehen lassen; schon lange wollte ich einmal eine Windanlage besichtigen.

Gesagt, getan. Wir waren pünktlich vor Ort und konnten ohne lange Wartezeit eine der drei geöffneten Anlagen angehen. Zuerst mussten wir eine Gesundheitserklärung unterschreiben, dann wurden wir mit Helmen und rutschfesten Handschuhen ausgestattet:


Hereinspaziert, los geht's:


Treppen oder gar einen Lift gibt es in der Anlage nicht. Nach oben gelangt man ausschließlich mit Hilfe senkrecht stehendener Leitern, die über insgesamt 13 Zwischenböden vom Grund bis zur Kanzel in 68 Metern Höhe führen. Der Aufstieg war recht beschwerlich, man musste schon etwas Kondition mitbringen, um nicht zwischendurch schlapp zu machen:


In der Kanzel waren die Abdeckungen aufgeklappt, so dass gerade genug Platz war, um neben dem Generator aufrecht stehen zu können. Es war recht windig und kühl, aber das Windrad stand natürlich still, gehalten von einer riesigen Scheibenbremse. Ein Mitarbeiter der Firma Prokon erklärte die einzelnen Bestandteile und ihre Funktion:


Oben hatten wir einen phantastischen Ausblick auf den Windpark und die nähere Umgebung:


Nachdem wir alles gesehen hatten, wurde nach ungefähr einer halben Stunde die nächste Gruppe nach oben gelassen und wir machten uns an den Abstieg. Per Funk wurden die Personengruppen koordiniert, und es wurde nachgezählt, dass niemand verloren ging. Es gab durchaus einige Kletterer, die ihre liebe Mühe mit dem Aufstieg hatten und erst mit einer deutlichen Verzögerung oben ankamen:


Wieder am Boden bekam jeder Teilnehmer ein "Gipfelzertifikat", mit dem die erfolgreiche Besteigung beurkundet wurde:


Insgesamt hat es mir sehr viel Spaß gemacht, und auch den "mitgeschnackten" Kollegen hat es gefallen. Vielen Dank an die Firma Prokon, die uns diese Besichtigung ermöglicht hat.

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Mittwoch, 21. Juli 2010

In der Dämmerung

Ein einfacher Fototipp, den jeder beherzigen kann: fotografiert nicht nur in der Mittagssonne, sondern geht auch mal in der Dämmerung auf Motivsuche! Egal, ob Morgens, kurz vor Sonnenaufgang, oder Abends, kurz danach, sucht euch ein einfaches Motiv und haltet direkt in den Himmel hinein. Die Belichtungsautomatik wird's schon richten, achtet aber darauf, dass der Blitz ausgeschaltet ist. Dann kommen wunderbar farbige, stimmungsvolle Bilder auf eurer Speicherkarte an.




Hauptproblem ist es, das Bild nicht zu verwackeln. Wegen der langen Belichtungszeit muss die Kamera entweder auf ein Stativ montiert werden oder ihr müsst euch einen Stativersatz suchen. Dabei tut's auch jede Mauer oder irgendein anderes Objekt, an das ihr den Fotoapparat anlehnen und ruhig halten könnt.

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Sonntag, 18. Juli 2010

Mit der EX1 auf Kreta

Wir waren gerade eine Woche auf Kreta, im Nordwesten, zwischen Chania und Rethminon, in dem kleinen Urlaubsort Georgiopoulis (man spricht das "Jor[g]jopoli[s]" aus - wir hatten auch einige Mühe damit ;-).

Am Abend vor dem Abflug hatte ich die große Fototasche schon gepackt und mich mühsam mit dem Gedanken angefreundet, sie neben dem ohnehin schon vollen Rucksack als Handgepäck mit mir herumzuschleppen. Wie beim Flug nach Kroatien sah ich schon die ungeschickten Hände eines humorlosen Gepäck-Kontrolleurs, dem das Röntgenbild der vollen Tasche zu komplex ist, fettige Fingerabdrücke auf Objektiven und Displays hinterlassen.

Da befiel mich ein abenteuerlicher Gedanke.

Ich dachte mir, warum nicht einfach den ganzen Krempel zuhause lassen und nur mit der kleinen Samsung EX1 auf Reisen gehen? Die Fototasche bleibt zuhause und mein Handgepäck reduziert sich auf den kleinen Rucksack, der nun noch nicht einmal mehr sonderlich voll ist. Die EX1 passt samt Ersatzakku und Speicherkarte, Handy und Mini-Faltkarte von Kreta in eine winzige Fototasche, die locker in den Rucksack geht. Auch für das kleine Ladegerät und ein paar Bücher und Zeitschriften ist noch Platz. Das Netbook und mein Manfrotto-Ministativ wandern ins Hauptgepäck in den Koffer:


Ich dachte mir "auch wenn ich es nie wieder tue" und habe es genau so gemacht. Auf Fotoreise mit einer Taschenknipse! Nun wollen wir mal sehen, was dabei heraus gekommen ist:

Der Hafen von Georgiopoulis

Am Kournas-See

Die Bucht von Georgiopoulis

Irgendwo in den weißen Bergen

Chora Sfakion von oben...

...von unten

...und von der Seite

Der Traumstrand von Elafonissi

Obwohl ich anfangs einige Bedenken hatte, muss ich sagen, dass dieses einfache Equipment gut funktioniert hat - obgleich ich auf dieser Reise nicht unerhebliche fotografische Ambitionen hatte. Gelegentlich habe ich eine etwas längere Brennweite vermisst, aber das eingebaute 24er, die hohe Lichtstärke des Objektivs, die insgesamt sehr beachtliche Bildqualität und das gute Handling der EX1 haben diesen Nachteil mehr als aufgewogen.

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Freitag, 16. Juli 2010

Pelikános

In Georgioupolis auf Kreta gibt es einen zahmen Pelikan. Er hält sich meist in der Nähe des Hafens auf, um darauf zu warten, dass die Fischer ihn mit Sardinen oder anderen Überbleibseln aus dem Fang des Tages füttern.


Der Pelikan ist handzahm und lässt sich streicheln. Einer seiner Spielkameraden ist ein junger Dackel...


...dessen Lieblingsbeschäftigung darin besteht, an den Füßen des Pelikans zu kratzen und zu knabbern:



Der Pelikan nimmt das eine ganze Weile mit großer Gelassenheit hin, keine Spur von Fluchtreflex oder aggressivem Verhalten. Doch irgendwann wird selbst ihm das Spiel zu viel und er verweist die kleine Nervensäge in ihre Schranken:


Dabei tut der dem Dackelchen aber nicht wirklich weh, sondern kneift ihn gerade so stark, dass dieser für ein paar Momente Ruhe gibt - um danach das ganze Spiel wieder von vorne zu beginnen.

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Sonntag, 4. Juli 2010

Hallig Hooge

Wie im letzten Artikel erwähnt, war die fotografische Ausbeute auf unserem Tagestrip zur Hallig Hooge nicht besonders groß. Dennoch sind einige gelungene Bilder dabei, wie beispielsweise das folgende (bitte anklicken):


Es zeigt in der Bildmitte die Kirchwarft, von der Backenswarft aus fotografiert.

Das Foto gibt es auch in einer Farbversion, die so aussieht:


Beide Bilder haben eine völlig unterschiedliche Wirkung (auf mich). Während das schwarz-weiße Foto eher kühl und distanziert wirkt, ein bisschen nach drohendem Unheil aussieht, wirkt die Farbversion warm und freundlich - eine echte Postkartenidylle. Ich persönlich würde mir dennoch eher die monochrome Version an die Wand hängen. Wie sehr ihr das?


P.S. Vor einigen Jahren gab es hier schon einmal ein paar Artikel, die sich damit beschäftigten, ob man in Farbe oder Schwarz-Weiß fotografieren sollte. Gebt einfach mal die Begriffe "farbe" und "schwarz" in das Suchfeld oben links ein, um einige Aspekte dieses Themas nachzulesen.

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Samstag, 3. Juli 2010

Wäsche auf der Leine

Wie ihr schon gemerkt habt, spielt auf Brobo Photo das herausgeputzte Einzelfoto nur eine untergeordnete Rolle. Nach einigen (gar nicht mal erfolglosen) Ausflügen in die Wettbewerbsfotografie zu Beginn meiner fotografischen Ambitionen bin ich relativ schnell in Richtung Reportage- und Dokumentarfotografie geschwenkt. Darin kommt es mehr auf Serien von Bildern an, mit denen sich Geschichten erzählen und Ereignisse dokumentieren lassen.

Auch mag ich die motivische Reduktion, die für Erfolge in den gängigen (Amateurfotografie-) Wettbewerben Voraussetzung ist, nicht besonders. Die aus Gründen der ästhetischen Übersichtlichkeit vorgenommenen Vereinfachungen des inhaltlichen Geschehens oder die plakative Reduktion eines Bildes auf zwei oder drei (möglichst gesättigte) Primärfarben sehen zwar auf den ersten Blick toll aus, nutzen sich aber schnell ab und werden der Realität meist nicht gerecht. Transport von Authentizität ist für mich nach wie vor eine der wichtigsten Aufgaben der Fotografie. (Gut, dass ich bei nicht meine Brötchen mit der Fotografie verdienen muss ;-)

Dennoch habe ich nichts dagegen einzuwenden, gelegentlich ein schönes Einzelbild zu fotografieren, ich suche halt nur nicht danach (es gibt allerdings auch Ausnahmen). Ich finde es erstrebenswerter, in praktisch jeder erdenklichen fotografischen Situation brauchbare bis gute Bilder zustande zu bekommen, als einmal im halben Jahr einen Wettbewerbsgewinner zu produzieren. Aber das kann man durchaus anders sehen.

Ein Beispiel für eine schicke Einzelaufnahme, die man allerdings durchaus auch in einem etwas längeren Essay (z.B. über die nordfriesische Inselwelt) verwenden könnte, ist etwa das folgende Bild:


Dieses Foto entstand - ganz nebenbei - bei einem Tagesausflug zur Hallig Hooge, bei dem ich eigentlich Anderes im Sinn hatte. Was aber nicht klappte, denn zum Fotografieren bin ich wegen unseres - an diesem Tag ziemlich durchgeknallten - Hundes nicht wirklich gekommen.