Das Sigma 18-200 mm 1:3.5-6.3 DC
In Indian Summer an der A23 hatte ich ein paar Schnellschüsse gezeigt, die ich mit dem ultra-kompakten Sigma-Reisezoom aufgenommen habe, das ich mir noch schnell vor dem Urlaub zugelegt hatte. Auf den ersten Blick fand ich die Aufnahmen ganz akzeptabel - obgleich mich schon damals ein paar dunkle Vorahnungen befallen haben.
Tatsächlich war das 18-200er das einzige Objektiv, das in den zweiwöchigen Urlaub nach Rügen und Bornholm mitfahren durfte. Es ist leicht zu tragen, man ist in jeder Situation schussbereit und hat keinen Ärger mit Staub auf dem Sensor.
Dennoch bin ich nicht ganz zufrieden mit der Entscheidung. Hauptproblem war nicht die geringe Lichtstärke, der relativ langsame Autofokus (die Sony-Version hat keinen Ultraschall-Motor) oder die zu große Minimalentfernung beim Fokussieren. Gestört hat mich vor allem der Schärfeabfall zum Rand hin, der in vielen Bildern deutlich sichtbar ist. Wir wollen uns das an ein paar Beispielen ansehen.
Das folgende Bild zeigt die Seebrücke in Sellin:
Nachfolgend seht ihr zwei 100%-Ausschnitte, den ersten aus der Mitte, den zweiten mehr vom Rand:
Klickt mal drauf, dann seht ihr deutlich, dass die in der Mitte ganz ordentliche Schärfe des Objektivs im Randbereich sehr schwach ist. Die Fensterrahmen sind unscharf und die Personen undeutlich, insgesamt wirkt der Ausschnitt matschig.
Noch besser sieht man das an folgendem Beispiel. Zunächst das gesamte Bild:
Nun die beiden 100%-Ausschnitte:
Auch hier das gleiche Spiel, zum Rand hin verlieren die Aufnahmen ihre Knackigkeit, und so geht das tatsächlich Bild für Bild. Glücklicherweise sind die Randbereiche in den meisten Aufnahmen nicht allzu wichtig und in Web-Auflösung kann man die Probleme kaschieren (oder seid ihr in den bisherigen Artikeln darüber gestolpert?). Bei Ausdrucken in DIN A4 oder größer würden die Unschärfen aber sofort auffallen.
Schon während der Reise habe ich mich gefragt, wie häufig ich die langen Brennweiten überhaupt verwende und nach Abschluss habe ich das mal analysiert:
Insgesamt habe ich gut 1200 Mal auf den Auslöser gedrückt; davon haben 335 Bilder überlebt (Löschquote 72%). Von diesen wurden 86% mit einer Brennweite von max. 50 mm aufgenommen, 93% mit max. 75 mm und 96% mit max. 125 mm. Der allergrößte Teil wäre also auch mit meinem bisherigen 17-50er Standardzoom möglich gewesen - und das ohne sichtbare Randunschärfen.
Auffällig war auch, dass ich überproportional oft mit der kürzesten Brennweite fotografiert habe - über 50% aller Aufnahmen sind so entstanden. Das lässt darauf schließen, dass die untere Seite des Zoombereichs limitierend gewirkt hat. Tatsächlich habe ich in der Praxis häufig ein 24er vermisst, wenn nicht sogar ein 20er.
Rechtfertigen die wenigen Bilder, die ich mit den langen Brennweiten aufgenommen habe, die Einbußen bei den kurzen? Hier ein paar Beispiele:
Man kann darüber natürlich geteilter Meinung sein, aber so richtig toll finde ich die Bilder nicht.
Fazit?
Falls nicht jemand noch ein richtig gutes 28-200er, oder noch besser ein 20-140er entwickelt (meine Traumlinse), werde ich beim nächsten Mal wohl ohne Ultrazoom auf die Reise gehen.
Tatsächlich war das 18-200er das einzige Objektiv, das in den zweiwöchigen Urlaub nach Rügen und Bornholm mitfahren durfte. Es ist leicht zu tragen, man ist in jeder Situation schussbereit und hat keinen Ärger mit Staub auf dem Sensor.
Dennoch bin ich nicht ganz zufrieden mit der Entscheidung. Hauptproblem war nicht die geringe Lichtstärke, der relativ langsame Autofokus (die Sony-Version hat keinen Ultraschall-Motor) oder die zu große Minimalentfernung beim Fokussieren. Gestört hat mich vor allem der Schärfeabfall zum Rand hin, der in vielen Bildern deutlich sichtbar ist. Wir wollen uns das an ein paar Beispielen ansehen.
Das folgende Bild zeigt die Seebrücke in Sellin:
Nachfolgend seht ihr zwei 100%-Ausschnitte, den ersten aus der Mitte, den zweiten mehr vom Rand:
Klickt mal drauf, dann seht ihr deutlich, dass die in der Mitte ganz ordentliche Schärfe des Objektivs im Randbereich sehr schwach ist. Die Fensterrahmen sind unscharf und die Personen undeutlich, insgesamt wirkt der Ausschnitt matschig.
Noch besser sieht man das an folgendem Beispiel. Zunächst das gesamte Bild:
Nun die beiden 100%-Ausschnitte:
Auch hier das gleiche Spiel, zum Rand hin verlieren die Aufnahmen ihre Knackigkeit, und so geht das tatsächlich Bild für Bild. Glücklicherweise sind die Randbereiche in den meisten Aufnahmen nicht allzu wichtig und in Web-Auflösung kann man die Probleme kaschieren (oder seid ihr in den bisherigen Artikeln darüber gestolpert?). Bei Ausdrucken in DIN A4 oder größer würden die Unschärfen aber sofort auffallen.
Schon während der Reise habe ich mich gefragt, wie häufig ich die langen Brennweiten überhaupt verwende und nach Abschluss habe ich das mal analysiert:
Insgesamt habe ich gut 1200 Mal auf den Auslöser gedrückt; davon haben 335 Bilder überlebt (Löschquote 72%). Von diesen wurden 86% mit einer Brennweite von max. 50 mm aufgenommen, 93% mit max. 75 mm und 96% mit max. 125 mm. Der allergrößte Teil wäre also auch mit meinem bisherigen 17-50er Standardzoom möglich gewesen - und das ohne sichtbare Randunschärfen.
Auffällig war auch, dass ich überproportional oft mit der kürzesten Brennweite fotografiert habe - über 50% aller Aufnahmen sind so entstanden. Das lässt darauf schließen, dass die untere Seite des Zoombereichs limitierend gewirkt hat. Tatsächlich habe ich in der Praxis häufig ein 24er vermisst, wenn nicht sogar ein 20er.
Rechtfertigen die wenigen Bilder, die ich mit den langen Brennweiten aufgenommen habe, die Einbußen bei den kurzen? Hier ein paar Beispiele:
Man kann darüber natürlich geteilter Meinung sein, aber so richtig toll finde ich die Bilder nicht.
Fazit?
Falls nicht jemand noch ein richtig gutes 28-200er, oder noch besser ein 20-140er entwickelt (meine Traumlinse), werde ich beim nächsten Mal wohl ohne Ultrazoom auf die Reise gehen.
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