Sonntag, 19. Juli 2009

Olympus E-P1

Eine der zur Zeit am meisten diskutierten Kameras ist die E-P1, also Olympus' Einstieg in den Micro-Four-Thirds-Standard. Obgleich die Werbetrommel schon kräftig gerührt wird, gibt es in Deutschland noch keine großen Stückzahlen zu kaufen. Daher muss ich wohl beinahe dankbar sein, dass ich am Samstag in Hamburg ein Exemplar erstehen konnte (das tatsächlich gerade erst ein paar Stunden zuvor beim Händler eingetroffen war).

Der M4/3-Standard macht für mich eine Menge Sinn, und ich war vom ersten Tag seiner Veröffentlichung an froh, dass Olympus und Panasonic diesen Schritt gegangen sind. Trotz großer Vorfreude konnte ich mich mit der Panasonic G1 allerdings nie so richtig anfreunden. Schwer zu sagen warum - die beiden wichtigen Kriterien Bildqualität und Schnelligkeit sind jedenfalls nicht zu beanstanden. Am meisten stören mich an der G1 die nur wenig flexible Bedienoberfläche und das etwas billige Plastikgehäuse. Tatsächlich ist der Zoomring des Objektivs schon nach ein paar Monaten etwas schwergängig, und an der Gummi-Ummantelung des Gehäuses zeigen sich erste Abnutzungserscheinungen.

An der E-P1 wird zunächst einmal ihre Größe diskutiert. Um den Spekulationen ein Ende zu machen, seht ihr sie hier zusammen mit den beiden Panasonics G1 und LX3:


Die E-P1 (links unten) ist etwas kleiner als die G1, allerdings nicht so klein wie die LX3. Insbesondere das Objektiv nimmt mehr Platz in Anspruch. Der Unterschied zur G1 relativiert sich etwas, wenn man deren Sonnenblende abnimmt und das Objektiv der E-P1 in seine Normalstellung bringt:


Nun ist der Größenunterschied zwischen G1 und E-P1 nicht mehr so stark, aber für den Transport kann man das Objektiv ja wieder einrollen.

Ein weiterer häufiger Diskussionspunkt ist die Autofokusgeschwindigkeit der E-P1. Die Olympus ist tatsächlich langsamer als die Panasonic - und zwar deutlich! Im Gegensatz zur G1 bietet sie aber eine Vielzahl von Konfigurationsmöglichkeiten, die diesen Nachteil relativieren und teilweise sogar ins Gegenteil verkehren. Als einzige mir bekannte Kamera dieser Klasse kann man bei ihr nämlich den Autofokus vom Auslöser trennen und auf den (in Daumenreichweite liegenden) AFL-Button legen.

So kann man vor dem Auslösen einmalig in Ruhe fokussieren und dann sehr schnell beliebig viele Bilder hintereinander schiessen, ohne ständig auf den Autofokus warten zu müssen oder Gefahr zu laufen, den Fokus an ein unerwünschtes Objekt zu verlieren. Zudem kann man die Fn-Taste als Umschalter zwischen Autofokus und manuellem Fokus verwenden und hat zusammen mit der automatisch aktivierten Motivvergrößerung einen - trotz des geringer auflösenden Monitors - funktionsfähigen (!) und blitzschnell verfügbaren manuellen Fokus zur Verfügung. Ein detaillierter Vergleich des E-P1-Autofokus mit dem der Panasonic G1 findet sich hier.

Soviel einstweilen zu den ersten Eindrücken von der neuen Olympus. Hier wird in den nächsten Tagen und Wochen sicher noch mehr von der E-P1 zu lesen sein, also bleibt am Ball! Mit der E-P1 aufgenommene Bilder finden sich mittlerweile in folgenden Artikeln:

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