Sonntag, 30. November 2008

Ruhe sanft, Trekstor

39 Euro für 16 GB schienen mir kein schlechter Deal zu sein:


Los, ab in den Mac und Daten sichern!

Leider ist der Stick schon bei der allerersten Sicherung ins Koma gefallen. Gewisse Lebenszeichen waren noch da, aber jeder Versuch, wieder zu einer für beide Seiten befriedigenden Zusammenarbeit zu kommen, scheiterten. Daran konnten weder der freundliche Trekstor-Techniker noch der Media-Markt-Verkäufer etwas ändern.

Was tun? Zurückgeben? Mit 13 GB persönlichen Daten? Zehntausende Fotos und alle von mir je geschrieben Bücher, Programme, Websites, Briefe und E-Mails stecken auf dem Ding. Kommt gar nicht in Frage!

Dann lieber ein geschmeidiger Abgang mit allen Ehren:


Am besten eine Feuerbestattung. Ist ja schließlich abgeraucht, das Ding. Sichere Sache außerdem. Aber erstmal aufmachen und reingucken:


Hm, wenig spektakuläres Innenleben. Bringt nix mehr, ab ins Krematorium:


Brennt gut, der Teufel, und stinkt gut.


Friede seiner Asche.

Die Überreste sind in der Urne gelandet. Und zwar in der großen schwarzen, die am Montag abgeholt wird.

PS. Weil's im Moment so oft nachgefragt wird. Ich habe alle Bilder mit der Panasonic G1 aufgenommen.

Donnerstag, 27. November 2008

Svaneke

Einer der schönsten Orte auf Bornholm ist das ganz im Osten der Insel liegende Svaneke.


Das hügelige, direkt am Wasser liegende Städtchen hat einen schönen Hafen und sieht mit seinen bunten Fachwerkhäuschen aus wie aus dem sprichwörtlichen Bilderbuch.



Im Zentrum findet man eine ganze Reihe witziger, teils einzigartiger Geschäfte. Neben den obligatorischen Restaurants und einem Hotel gibt es eine kleine Brauerei, Eis-, Bonbon- und Lakritz-"Fabriken" und mehrere Glasbläsereien.


Mit dem urigen "Kobmandshandel" ist in Svaneke sogar das älteste "Kaufhaus" der Insel zu Hause. Darin bietet die Besitzerin alle Arten von Bornholmer Spezialitäten an, die sie aus den unterschiedlichsten Ecken der Insel beschafft. Wir haben hier unsere letzten 200 Kronen gelassen und dafür Bornholmer Bitter, Lachscreme und echten Bornholmer Wein aus Pedersker erstanden.


Also, Leute, falls ihr einmal auf Bornholm seit, merkt euch Svaneke vor. Ein Besuch lohnt sich!

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Dienstag, 25. November 2008

Marinelazarett Kiel-Wik

Vorletzten Samstag war ich mit dem Rad in Kiel unterwegs und bin dabei zufälligerweise auf ein geheimnisvolles Gelände mit einer ganzen Reihe halb verfallener Gebäude gestoßen:


Wenn mich nicht alles täuscht, handelt es sich um das Gelände des ehemaligen Marinelazaretts, das gerade renoviert wird. Bei grauem Himmel und Dauernieselregen hatte ich keine große Lust, außen nach entsprechenden Hinweisen zu suchen. Glücklicherweise waren in einem der Gebäude ein paar Handwerker bei der Arbeit, die nichts dagegen einzuwenden hatten, dass ich mich etwas umsah:


Laut Kalenderblatt müssen die Gebäude Ende 1993 verlassen worden sein:


Ich konnte mich nur schwer dem Charme dieser morbiden Location entziehen und habe über eine Stunde dort fotografiert. Alles sah sehr verfallen aus, vor allem in den oberen Stockwerken, aber es war immer noch genug zu erkennen, um die einstige Bedeutung der einzelnen Räume verstehen zu können:




Am beeindruckendsten fand ich einen alten Hörsaal im Erdgeschoss:


Ein großer Raum mit elektrischer Tafel und zwei Waschbecken, darin ein raumfüllendes, nach vorne hin abfallendes Podest mit Sitzbänken für die Studenten. Von der doppelfügeligen Eingangstür her über drei, vier steile, enge Treppenstufen zu betreten. Alles übersäht mit Staub und weißen Abplatzungen von der feuchten, sich langsam in ihre Bestandteile auflösenden Decke.

Sehr cool!

Ich bin gespannt, wie das aussehen wird, wenn die Renovierungsarbeiten abgeschlossen sind.

PS. Wer Hinweise auf dieses Gelände und die Bauarbeiten hat, schreibt mir bitte eine Mail oder schickt mir einen Link. Ich konnte bisher keine verwertbaren Informationen finden.

Ach so, bevor ich's vergesse. Alle Bilder wurden mit der Panasonic G1 aufgenommen, und zwar (bis auf die Außenaufnahme) mit ISO 800. Alles aus der Hand, mit Belichtungszeiten bis zu 1/5 Sekunde. Da kann man doch nicht meckern, oder?

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Samstag, 22. November 2008

Makrofotografie

Die Makrofotografie hat mich nie besonders gereizt.

Ich will aber gerne zugeben, dass mich die Möglichkeiten eines guten Makroobjektivs aus technischer Sicht durchaus faszinieren und ich ein solches von Zeit zu Zeit ganz gerne einmal benutze.

Vor einem halben Jahr habe ich mir für einen Landschaftskurs ein Tamron SP AF 90mm F/2,8 Di MACRO zugelegt, das Vergrößerungen bis zum Maßstab 1:1 bietet. Aus Anlass seines Verkaufs habe ich nun ein paar Bilder aufgenommen, die seine Möglichkeiten verdeutlichen.

Einerseits benutzt man ein solches Objektiv natürlich, um kleine Dinge aufzunehmen:



Schärfe und Detailreichtum sind beeindruckend, man kann - im wahrsten Sinne des Wortes - jedes Staubkorn erkennen (siehe z.B. das Uhrglas).

Mit so einem Objektiv kann man insbesondere auch sehr kleine Objekte fotografieren. Ein maximaler Vergrößerungsmaßstab von 1:1 bedeutet nämlich, dass das Motiv in Originalgröße auf dem Sensor landet. Bei der Alpha 350 könnten also Objekte mit den Abmessungen 18*24 mm formatfüllend aufgenommen werden:


Der Öffnungswinkel eines 90ers erlaubt dabei immer noch einen Arbeitsabstand von mindestens 10 cm. So wird die Ausleuchtung im Studio nicht zum unlösbaren Problem, und bei Insekten und ähnlichen Kleintieren wird deren Fluchtdistanz nicht unterschritten.

Andererseits sind Makroobjektive so konstruiert, dass sie nicht nur die scharfen, sondern auch die unscharfen Bereiche des Motivs möglichst ansehnlich abbilden. Man kann mit ihnen also sehr schön selektiv fokussieren und weniger wichtige Teile des Motivs in Unschärfe verschwinden lassen:


Aber auch die Schärfe und Detaillierung dieser Aufnahme ist beeindruckend. Bei einer Ausschnittsvergrößerung der Pausentaste sieht man einen kleinen Fussel und erkennt sogar Haarrisse im Plastik:


Zu guter Letzt lassen sich Makroobjektive auch für die Portraitfotografie nutzen, und zwar dank ihrer meist hohen Lichtstärke durchaus auch in Available Light Situationen:


Ein 90er (entsprechend 135 mm Kleinbild) ist dafür allerdings schon fast etwas zu lang, denn der Abstand zum Motiv wird relativ groß und die Verwackelungsgefahr ist recht hoch.


Weitere Ideen zur Makrofotografie findet ihr in dem Artikel Zauberfee. Dort steht insbesondere zu lesen, wie ihr das Geld für ein Makroobjektiv sparen könnt ;-)

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Samstag, 15. November 2008

Panasonic G1

Seit ein paar Tagen bin ich Besitzer einer Panasonic G1:


Ihr wisst schon, die Spiegelreflex ohne Spiegel. Auf so eine Kamera habe ich (und nicht nur ich) drei Jahre gewartet, und eigentlich hatte ich die Hoffnung schon aufgegeben. Erste Hoffnung keimte auf, als Panasonic vor einigen Monaten erst die LX3 und kurz danach den Micro Four Thirds Standard vorstellte und damit der Idee der DMD-Kamera sehr nahe kam.

Gesucht ist eine schnelle Systemkamera mit guter Bildqualität (also nicht zu kleiner Sensorgröße) und einem perfekten Liveview (dazu zählt auch ein dreh- und klappbarer Monitor).

Möglichst ohne ärgerliche "Kleinigkeiten" wie schlechte Batterielebensdauer oder chromatische Abberationen (Fuji), lahmer Autofokus im Liveview-Modus (DSLRs von Olympus, Nikon, Canon, etc.) oder indiskutable Bildqualität bei schwachem Licht (Canon G, Nikon P, etc.). Und ohne laut klackenden Spiegel, der im falschen Moment die Aufmerksamkeit auf sich zieht. So etwas hat bisher kein Hersteller angeboten, am ehesten vielleicht noch Sony mit der Alpha 350.

Nun ist sie da, und bisher hat sie mich nicht enttäuscht! Nach ein paar hundert Bildern ist es zwar noch ein bisschen früh für ein abschließendes Urteil, aber für mich sieht es sehr nach einem Volltreffer aus!

Auf die Schnelle ein paar Bilder aus Hamburgs Speicherstadt, von einem der ersten Shootings:



In den nächsten Wochen und Monaten wird hier noch eine ganze Menge von der G1 zu sehen sein.

Ergo: I don't need no stupid mirror!

Weitere Artikel mit G1-Bildern sind Marinelazarett Kiel-Wik (viele mit ISO 800), Ruhe sanft, Trekstor, Zauberfee, Skat G.M.B.H. (ebenfalls ISO 800), Itzequelle, Eis an der Elbe, Emma im Licht, Lindaunisbrücke und Trainspotting Schienenbus.

Nachbrenner: Mitte 2009 habe ich mir eine Olympus E-P1 gekauft, die zweite Kamera nach dem Micro-4/3-Standard. Wer sich für den Vergleich beider Modelle interessiert oder mit der E-P1 aufgenommene Bilder sehen will, start hier.

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Mittwoch, 12. November 2008

Das Sigma 18-200 mm 1:3.5-6.3 DC

In Indian Summer an der A23 hatte ich ein paar Schnellschüsse gezeigt, die ich mit dem ultra-kompakten Sigma-Reisezoom aufgenommen habe, das ich mir noch schnell vor dem Urlaub zugelegt hatte. Auf den ersten Blick fand ich die Aufnahmen ganz akzeptabel - obgleich mich schon damals ein paar dunkle Vorahnungen befallen haben.

Tatsächlich war das 18-200er das einzige Objektiv, das in den zweiwöchigen Urlaub nach Rügen und Bornholm mitfahren durfte. Es ist leicht zu tragen, man ist in jeder Situation schussbereit und hat keinen Ärger mit Staub auf dem Sensor.

Dennoch bin ich nicht ganz zufrieden mit der Entscheidung. Hauptproblem war nicht die geringe Lichtstärke, der relativ langsame Autofokus (die Sony-Version hat keinen Ultraschall-Motor) oder die zu große Minimalentfernung beim Fokussieren. Gestört hat mich vor allem der Schärfeabfall zum Rand hin, der in vielen Bildern deutlich sichtbar ist. Wir wollen uns das an ein paar Beispielen ansehen.

Das folgende Bild zeigt die Seebrücke in Sellin:


Nachfolgend seht ihr zwei 100%-Ausschnitte, den ersten aus der Mitte, den zweiten mehr vom Rand:



Klickt mal drauf, dann seht ihr deutlich, dass die in der Mitte ganz ordentliche Schärfe des Objektivs im Randbereich sehr schwach ist. Die Fensterrahmen sind unscharf und die Personen undeutlich, insgesamt wirkt der Ausschnitt matschig.

Noch besser sieht man das an folgendem Beispiel. Zunächst das gesamte Bild:


Nun die beiden 100%-Ausschnitte:



Auch hier das gleiche Spiel, zum Rand hin verlieren die Aufnahmen ihre Knackigkeit, und so geht das tatsächlich Bild für Bild. Glücklicherweise sind die Randbereiche in den meisten Aufnahmen nicht allzu wichtig und in Web-Auflösung kann man die Probleme kaschieren (oder seid ihr in den bisherigen Artikeln darüber gestolpert?). Bei Ausdrucken in DIN A4 oder größer würden die Unschärfen aber sofort auffallen.

Schon während der Reise habe ich mich gefragt, wie häufig ich die langen Brennweiten überhaupt verwende und nach Abschluss habe ich das mal analysiert:

Insgesamt habe ich gut 1200 Mal auf den Auslöser gedrückt; davon haben 335 Bilder überlebt (Löschquote 72%). Von diesen wurden 86% mit einer Brennweite von max. 50 mm aufgenommen, 93% mit max. 75 mm und 96% mit max. 125 mm. Der allergrößte Teil wäre also auch mit meinem bisherigen 17-50er Standardzoom möglich gewesen - und das ohne sichtbare Randunschärfen.

Auffällig war auch, dass ich überproportional oft mit der kürzesten Brennweite fotografiert habe - über 50% aller Aufnahmen sind so entstanden. Das lässt darauf schließen, dass die untere Seite des Zoombereichs limitierend gewirkt hat. Tatsächlich habe ich in der Praxis häufig ein 24er vermisst, wenn nicht sogar ein 20er.

Rechtfertigen die wenigen Bilder, die ich mit den langen Brennweiten aufgenommen habe, die Einbußen bei den kurzen? Hier ein paar Beispiele:





Man kann darüber natürlich geteilter Meinung sein, aber so richtig toll finde ich die Bilder nicht.

Fazit?

Falls nicht jemand noch ein richtig gutes 28-200er, oder noch besser ein 20-140er entwickelt (meine Traumlinse), werde ich beim nächsten Mal wohl ohne Ultrazoom auf die Reise gehen.

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Sonntag, 9. November 2008

Jagdschloss Granitz

Das Jagdschloss Granitz ist ein bekanntes Ausflugsziel auf Rügen, es liegt ein paar Kilometer von Binz entfernt. Wir haben es vom Parkplatz Süllitz (N 54°22.791' E 013°36.630') aus erwandert. Die Tour ist etwa 2 Kilometer lang und kann wahlweise auch per Pferdekutsche absolviert werden. Auch der "Rasende Roland" hat eine Haltestelle in der Nähe.


Das Schloss befindet sich bei N 54°22.822' E 013°37.648' und beherbergt Jagdtrophäen, Waffen und Gemälde. Spektakulär ist der Aufstieg zum 38 m hohen Aussichtsturm, der sich in der Mitte des Schlosses befindet.

Über eine filigrane, gusseiserne Wendeltreppe, die an den Außenwänden des Turmes befestigt ist, klettert man auf eine Plattform, die einen tollen Ausblick in alle Richtungen bietet. Wegen des relativ niedrigen Treppengeländers und der skelettierten Stufen, durch die man bei jedem Schritt in die Tiefe blickt, sind Auf- und Abstieg nichts für Leute mit schwachen Nerven:


Damit man sich auf der Treppe nicht in die Quere kommt, sitzen am oberen und unteren Ende Wärter, die per Funk dafür sorgen, dass die Treppe jeweils nur in einer Richtung begangen wird:


Oben angekommen kann man ohne Mühe Binz und Prora erkennen; bei gutem Wetter soll man sogar bis nach Stralsund und Hiddensee blicken können:


Ein kleiner Hinweis am Rande:

Wie fast überall auf Rügen sind die Parkplätze in der Nähe bewirtschaftet, d.h. kostenpflichtig. Meist ist nur ein Euro fällig, hier aber lag der Preis bei 2 Euro pro Stunde, was etwa den Parkgebühren in der Hamburger Innenstadt entspricht.

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Sonntag, 2. November 2008

Fischkutter Snogebaek

Bei bedecktem Himmel und stürmischer See kommt der Fischkutter "Linette" in den Hafen von Snogebaek, um seinen Fang zu entladen. Angelegt wird rückwärts, denn das Schiff ist nur von der Steuerbordseite aus zu entladen.


Der Kutter fährt mit nur zwei Mann Besatzung. Dass die Arbeit bei Sturm und Wind hart ist, sieht man den Männern an. Heute herrschen hier acht bis zehn Windstärken und eisige Temperaturen.


Der bereits ausgenommene Fisch befindet sich in einem großen Wasserkasten. Er wird zum Wiegen in Zinkwannen umgefüllt und für den Transport in Plastikkisten verstaut.



Diese werden mit einem kleinen Kran an Land gehievt, auf Paletten gestapelt und mit einem Gabelstapler zur nahe gelegegen Räucherei gefahren.



Wahrscheinlich war's ein guter Fang, denn in der kleinen Fischerhütte "Havets Synner" wurde anschließend kräftig angestoßen. Für die Beschäftigten der Räucherei fing die Arbeit nun erst richtig an.